Blattpflanzen
Blütenpflanzen
Fruchtpflanzen
Wurzelpflanzen
Arbeitskalender
Präparate
Heilpflanzen
Stichwortverzeichnis
Bücherliste
Links
Tabellen
Kontakt
Wortspielereien
| |
Der März im Überblick:
|
Aussaat:
unter Glas und Folie
Bleichsellerie (A - M)
Blumenkohl - Sommersorten
Brokkoli
Cardy (A - M)
Eierfrucht für Freilandanbau
Knollensellerie (A - M)
Kohlrabi (A - M)
Kopfsalat (A - M)
Melonen für Gewächshausanbau (A)
Neuseeländer Spinat (A - M)
Paprika (A - M)
Pastinaken
Porree (ab M)
Schnittlauch
Tomaten (A)
|
Aussaat:
Freiland:
Erbsen (ab E)
Feldsalat (A - M)
Möhren - Frühsorten
Petersilie
Puffbohnen
Radies und Rettich
Schwarzwurzeln
Spinat
Zwiebeln
|
Pflanzung:
unter Glas und Folie:
Artischockenstecklinge topfen
Blumenkohl (M - E)
Kohlrabi
Kopfsalat
Freiland:
Blumenkohl (E)
Kohlrabi
Kopfsalat
Meerrettich
Rotkohl - Frühsorten (E)
Schnittlauch, alte Pflanzen teilen (M - E)
Spargel (ab E)
Weißkohl - Frühsorten (ab E)
Wirsingkohl - Frühsorten (ab E)
Steckzwiebeln legen
|
Pflege und Pflanzenschutz:
Frühbeet und Gewächshaus vor Spätfrösten schützen
Freilandpflanzungen mit Pflanzenschutzhauben oder perforierter
Folie schützen
Spargel - Reste der vorjährigen Triebe entfernen
Spargeldämme aufsetzen
|
Buschwindröschen blühen früh
Die gelbe Überraschung: Butterblumen-Anemone
|
Die Butterblumen-Anemone mit gelben Blüten sollte öfter gepflanzt
werden.
|
Der schwedische Naturforscher Linné taufte das Buschwindröschen botanisch
Anemone nemorosa. Der Gattungsname Anemone geht zurück auf das griechische Wort
anemos für Wind. Was haben Buschwindröschen mit Wind zu tun? Nun, wenn sie blühen,
ab März und im April, sind die Bäume noch unbelaubt. Wind hat freien Zutritt,
kann mitunter kräftig blasen und verweht leicht die zarten Blütenblätter der
Pflanzen. Nemorosa bedeutet soviel wie Hain bewohnend und verweist auf den
Standort von Buschwindröschen als Pflanzen des lichten Laubwaldschattens.
Typisch für das Buschwindröschen wie für praktisch alle Anemonenarten sind
die geteilten, gefiederten oder gelappten Blätter, wie sie mehr oder weniger
deutlich ausgeprägt immer zu finden sind. Buschwindröschen haben weiße, meist
außen rötlich überhauchte Blüten auf etwa zehn Zentimeter langen Stielen.
Bei unfreundlichem Frühlingswetter und gegen Abend neigen sie sich glockenförmig
nach unten. Es ist zu ergänzen, dass Anemonenarten keine eigentlichen Blütenblätter
haben, sondern stattdessen ersatzweise kronblattartige, mitunter intensiv gefärbte
Blütenhüllblätter.
Staudengärtnereien bieten außer der Art mehrere Sorten an, beispielsweise
›Robinsoniana‹ mit hellblauen Blüten und ›Plena‹ mit weißen, gefüllten.
An blau blühende Buschwindröschen gewöhnt man sich verhältnismäßig
schnell. Eine echte Überraschung ist dagegen Anemone ranunculoides mit gelben
Blüten. Schaut man nur die Blüten an, kann man diese leicht mit jenen des
Scharbockskrautes oder der Butterblume (Ranunculus ficaria) verwechseln. Darum
wird dieses gelbe Windröschen auch Butterblumen-Anemone genannt. Die Blätter
beweisen aber zweifelsfrei die Zugehörigkeit zur Gattung Anemone. Die
Butterblumen-Anemone wird etwa 15 Zentimeter hoch und blüht im April. Dritte im
Bunde der frühen Anemonen ist das Berghähnlein oder die Narzissenblütige
Anemone (Anemone narcissiflora), die, etwas wüchsiger als die beiden anderen,
jeweils zwei bis acht Blüten an den Stielen bildet.
Der Gartenplatz für Buschwindröschen sollte sich an nicht zu warmen Stellen im
lichten Schatten eines Strauches oder kleinen Baumes befinden. Die Erde sei
recht humos und angenehme frisch. Die aus Nordeuropa stammende
Butterblumen-Anemone liebt kalkhaltigen, nährstoffreichen Boden. Die drei
Anemonen sind keine Einzelgänger, sondern möchten viele ihresgleichen um sich
sehen, dazu weitere Mitglieder aus der Pflanzengesellschaft des lichten
Laubwaldschattens wie Leberblümchen, Waldmeister, Lungenkraut und dergleichen.
Haben sich die Pflanzen eingewöhnt, sorgen sie selbst mit Samen dafür, dass
ihre Zahl immer mehr zunimmt. Man soll sie in Ruhe machen lassen und nicht stören.
Koppelung von Keimenergie und -fähigkeit
|
Es ist besser, bei altem Saatgut die Keimfähigkeit zu testen.
|
Saatgut muss gut sein. Das ist es, wenn sich Keimfähigkeit und Keimenergie
optimal ergänzen.
Die Keimfähigkeit wird in Prozenten ausgedrückt und bezieht sich auf die Zahl
der Samen, die im Keimversuch von insgesamt 100 Stück keimen. Selten keimen
alle 100 Körner, selbst wenn es sich um vollkommen lebenstüchtigen Samen
handelt. Unterschiede ergeben sich schon allein aus den verschiedenen
Pflanzenarten.
Hoch keimfähig sind die Samen von Spinat, Kopfsalat, Bohnen und Radieschen im
Gegensatz zu jenen von Möhren, Feldsalat oder Melde. Durchschnittswerte
erreicht Saatgut unter besten Bedingungen im Keimversuch. Wie es sich draußen
verhält, ist noch die Frage. Ist Samen nicht mehr ganz leistungsfähig, verzögert
ungünstige Witterung die Keimung oder stört sonst etwas die Entwicklung, kommt
es darauf an, dass hohe Keimenergie gute Keimfähigkeit ergänzt. Merke: hohe
Keimenergie ist in der Praxis meist wichtiger als hohe Keimfähigkeit im
Versuch. Deswegen kann man sich auf Ergebnisse von Keimversuchen nicht
bedenkenlos verlassen, zumal Samen aus angebrochenen Keimschutzpackungen sehr
schnell an Keimfähigkeit verliert.
Besser ist, gut zu planen und jeweils frisches Saatgut zu verwenden, als mit
vorjährigem ärgerliche Ausfälle zu erleben.
|
Im April können die im Gewächshaus gezogenen Salatpflanzen ins Freie |
Was ist jetzt zu tun ...
im Gemüse- und Kräutergarten
Im März sind je nach Bodenzustand im Freien folgende Saaten möglich:
Kresse, Spinat, Melde, Sauerampfer, Möhren, Erbsen, Dicke Bohnen (Pflanzung
vorgezogener Exemplare ist günstiger), Schwarzwurzeln, Pastinaken, Radieschen,
Stielmus, Blattstielgemüse, Mairüben, Blatt- und Wurzelpetersilie, Schnitt-
und Pflücksalat, Zwiebeln. Man steckt Steckzwiebeln, Schalotten,
Knoblauchzehen. Saaten und Pflanzungen im Freien werden grundsätzlich mit
Folientunneln, wachsender Folie oder Vlies geschützt.
Im Schutz von Frühbeeten sät man Schnittsalat, Pflücksalat, Spinat, Kresse,
Stielmus oder Blattstielgemüse und Radieschen, die dort schneller wachsen als
im Freiland und eher erntereif sind. Das Frühbeet eignet sich außerdem zum
Vorkeimen von Frühkartoffeln und Dicke Bohnen, zur Pflanzung von Kopfsalat- und
Kohlrabisetzlingen. Das Beet bei Sonnenschein nicht zu warm werden lassen,
sondern reichlich lüften, damit die Pflanzen gedrungen wachsen.
Jungpflanzenanzucht findet hauptsächlich im Kleingewächshaus statt, weniger
bequem im Frühbeet und nur ersatzweise auf der Fensterbank. Termin ist für
Kopfsalat einschließlich Eissalat, Kohlrabi, Brokkoli, Blumenkohl, Kopfkohl,
Sellerie, Porree, Artischocken. Als recht nützlich erweist sich dabei ein
thermostatgesteuertes Anzuchtbeet mit Abdeckhaube.
April
Im April sind Gartenbesitzer gefordert. Alles will plötzlich wachsen. Diese Gemüsearten
werden auf Beete gesät: Erbsen (jetzt vorwiegend Markerbsen), Radieschen,
Rettich, Schwarzwurzeln, Mairüben, Schnitt- und Pflücksalat, Zwiebeln, Chicorèe,
Löwenzahn, Mangold, Rote Bete, Möhren, Pastinaken; auf ein Saatbeet oder ins
Frühbeet: Kopfsalat, Porree, Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli, Rosenkohl,
Sommerendivien.
Diese Gemüsearten werden auf Beete gepflanzt: Kopfsalat, Kohlrabi, Blumenkohl,
Brokkoli, Porree. Es ist Zeit, vorgekeimte Kartoffeln und Dicke Bohnen zu
pflanzen, Steckzwiebeln und Schalotten zu stecken.
Das Kräutergärtchen wird vervollständigt, falls noch die eine oder andere
ausdauernde Art fehlt. Man sät ferner Bohnenkraut, Dill, Sauerampfer,
Borretsch, Kerbel, Schnitt- und Wurzelpetersilie, das besonders wärmebedürftige
Basilikum ins Frühbeet oder in kleine Töpfe zum späteren Auspflanzen. Gemüsekulturen
im Frühbeet wie Stielmus, Spinat, Radieschen, Kresse müssen ausgiebig gelüftet
werden.
Etwa Mitte April sät man dann auch Zucchini, Gurken und Speisekürbisse.
|
Nach Beendigung der Fröste werden die Seitentriebe der Weinrebe beim
Winterschnitt bis auf zwei Knospen eingekürzt. |
Was ist jetzt zu tun ...
im Obstgarten
Der Obstbaumschnitt sollte Ende März abgeschlossen werden.
Jetzt ist die Zeit zum Pflanzen von Obstgehölzen wieder günstig. Was man im
Herbst nicht geschafft hat, kann jetzt nachgeholt werden. Im Frühjahr werden
insbesondere die frostempfindlichen Obstarten, wie z.B. Pfirsich, Aprikose,
Quitte, Walnuss und Brombeere gepflanzt.
Außerdem erfolgt der Pflanzschnitt, der im Herbst bzw. jetzt gepflanzten Obstbäume.
Der Pflanzschnitt wurde in NG 6/2000, Seite 61, ausführlich beschrieben.
Schnitt der Weinreben
Ähnlich wie bei den Obstbäumen bauen wir auch beim Weinstock erst ein Gerüst
aus stärkeren Ästen auf, an denen zahlreiche seitliche Triebe (Fruchtholz)
entstehen. Diese Seitentriebe, die in Abständen von etwa 20 Zentimeter
aufeinander folgen sollten, werden nach dem Austrieb an das Spaliergerüst
gebunden. Beim Winterschnitt, der nach Beendigung der Fröste vorgenommen wird,
werden diese Seitentriebe auf zwei Knospen eingekürzt, wobei über der äußeren
Knospe wieder ein Zapfen von einem Zentimeter verbleibt. Aus den beiden Knospen
entwickeln sich zwei junge Triebe, die einer Sommerbehandlung bedürfen.
Ende Mai werden sämtliche zu dicht stehenden Jungtriebe ausgebrochen, besonders
Wasserschosse, die aus dem alten Holz entstanden sind. Je Zapfen verbleiben nur
die zwei kräftigsten Triebe mit geschlossenen Blütenständen (sog. Gescheine).
Brombeeren
Die im Herbst nach der Ernte an der Basis über dem Boden abgeschnittenen alten
abgetragenen Ranken werden stückweise herausgeschnitten, damit die neuen Ranken
nicht beschädigt werden. Die verbliebenen Ranken werden am Gerüst formiert und
befestigt. Danach werden - wenn dieses nicht schon im August des Vorjahres
geschehen ist - alle Seitentriebe auf zwei bis drei Augen (sog. Zapfenschnitt)
zurück geschnitten.
Düngung
Ist der Boden im Frühjahr frostfrei und genügend abgetrocknet, dann erhalten
die Obst- und Beerengehölze die erste Düngergabe. Auskunft über die Düngermenge
gibt uns eine Bodenuntersuchung.
Steht genügend Komposterde zur Verfügung, können alle Obst- und Beerengehölze
damit ausreichend gedüngt werden. Dabei ist zu beachten, dass alle Obst- und
Beerengehölze zu den schwach zehrenden Pflanzen gehören.
April
Pfirsichbäume können jetzt oder in der Blüte geschnitten werden, weil man die
Knospenarten besser erkennt. Wir unterscheiden Blatt-, unwahre Frucht-, wahre
Frucht- und Bukettknospen. Nur die einjährigen Fruchtzweige mit wahren
Fruchtknospen (links und rechts eine Blütenknospe und in der Mitte eine
Blattknospe) bringen wertvolle Früchte. Deshalb werden beim Auslichtungsschnitt
alle anderen Fruchtzweige (außer den Bukettknospen) an der Basis eines
Hauptleitastes weggeschnitten (Wegschnitt, ein Rückschnitt). Danach werden die
Hauptleitäste auf eine Höhe (Saftwaage) eingekürzt (zurückgeschnitten oder
abgeleitet). Die Kronenform bei Pfirsichen ist meistens eine Hohl- oder
Trichterkrone, weil der Mittelleitast sehr schnell verkahlt. Das Verstreichen
aller Schnittwunden mit einem Wundverschlussmittel ist besonders beim Pfirsich
wichtig.
Pflanzenschutz
Die vorbeugende Regulierung von Schorf, Mehltau und anderen Pilzkrankheiten
steht jetzt im Vordergrund. Außerdem sind saugende und beißende Insekten und
sofort nach der Blüte die gefährlichen Sägewespen an Apfel- und Pflaumenbäumen
niederzuhalten.
Da die Wintersporen verschiedener Pilzkrankheiten um die Zeit der Blüte in die
Blüten und auf die jungen Blätter geweht werden, sind vorbeugende Spritzungen
bei Beginn, in der Mitte und am Ende der Blüte besonders wirksam. Es sollten
dazu nur biologisch einwandfreie Präparate angewendet werden.
|
Jetzt werden auch Stockrosen ausgesät. |
Was ist jetzt zu tun ...
bei Zierpflanzen in Haus und Garten
Wenn sich die Erde ausreichend erwärmt, können härtere Einjahrsblumen wie
Kornblumen, Mohn, Ringelblumen, Rittersporn, Schleifenblume und dergleichen an
Ort und Stelle gesät werden. Zur gleichen Zeit beginnt die Anzucht von
Sommerblumen mit Vorkultur im Frühbeet oder Kleingewächshaus, gegebenenfalls
auf der Fensterbank. Größere Samen sät man der Einfachheit halber gleich in
kleine Töpfe, so den Pikiervorgang sparend. Für feinere Sämereien nimmt man
Saatschalen, sät dünn und pikiert, sobald die Keimlinge sich fassen lassen.
Ausreichend Platz während der gesamten Anzucht ist äußerst wichtig, damit die
jungen Pflanzen gedrungen wachsen. Reichlich Licht und gebremste Wärme sind
weitere Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung.
Ebenfalls sowie die Witterung einigermaßen beständig ist, beginnt die
Pflanzzeit von Stauden, vorrangig von Sommer- und Herbstblühern. Das Frühjahr
ist außerdem die beste Pflanzzeit für Farne und staudige Ziergräser. Gräser
lieben allgemein eher sonnige Plätze und leichtere, sandig-lehmige Erde, Farne
eher halbschattige Standorte und frische, humose Erde.
Blumenwiesen als Alternativen zu üblichem Rasen können jetzt gesät oder
gepflanzt werden. Staudenanzuchten aus Wintersaaten wachsen im Frühbeet zügig
voran. Außerdem ist Saat möglich. Man verpflanzt Zweijahrsblumen vom
Anzuchtbeet an den endgültigen Standort, treibt Canna, Dahlien, Knollenbegonien
für die Pflanzung im Mai vor. Im gesamten Ziergarten ist nach dem Winter
Bodenpflege und Humusversorgung ein weiterer, wichtiger Programmpunkt.
Im April wird es höchste Zeit, die Pflanzung Laub abwerfender Gehölze
abzuschließen. Nicht ganz so eilig ist es mit der Pflanzung immergrüner Gehölze,
die insgesamt bis Mitte Mai geht. Je eher allerdings die Pflanzen in die Erde
kommen, desto besser, denn sie müssen einigermaßen angewachsen sein, bis es wärmer
wird, damit der Wassernachschub klappt. Es ist darauf zu achten, dass sich
immergrüne Gehölze vor der Pflanzung ausreichend mit Wasser versorgen können.
So genannte Moorbeetpflanzen mit festem Wurzelballen stellt man für mehrere
Stunden in Wasser. Das Wurzelwerk anderer mit Säcken abdecken und mehrfach überbrausen.
Nach dem Pflanzen gut angießen und Pflanzscheiben mit Kompost,
Kompost-Laub-Gemisch, Rindenhumus oder ähnlich mulchen.
|
Der Sonnenhut liebt helle Standorte. |
Noch ist Zeit, Zweijahrsblumen für den Sommerflor zu setzen, also
Stockrosen, Fingerhüte, Königskerzen, Bartnelken, Marienglockenblumen. Ein
weiterer Programmpunkt ist die Pflanzung sommer- und herbstblühender Stauden.
Sowie dies erledigt ist, sind sommerblühende Knollen- und Zwiebelpflanzen dran,
unter anderem Gladiolen, Dahlien, Lilien, Anemonen, Ranunkeln, Freesien,
Sommerhyazinthen und dergleichen.
April ist auch Saatzeit, und zwar für einjährige Sommerblüher. Robustere
Arten sät man an Ort und Stelle, empfindlichere, die mehr Wärme brauchen oder
in der Jugend langsam wachsen, ins Frühbeet oder ähnliche Einrichtungen. Arten
mit feinem Samen wie Löwenmäulchen oder Astern sät man in Saatschalen und
pikiert später in Töpfe, Arten mit gröberen Samen wie Glockenrebe, Tagetes
oder Zierkürbisse direkt in Töpfe, meist zwei bis drei Samen je Topf. Bis zum
Keimen hält man vergleichsweise warm bei 18 bis 20 Grad Celsius, danach
unbedingt etwas kühler und bei reichlich Luft so hell wie möglich. Etliche
Stauden lassen sich nun durch Aussaat vermehren.
Im April können praktisch alle Pflanzen Nährstoffe gut verarbeiten. Dies gilt
gleichermaßen für Rosen, Rhododendren, Rasen, anspruchsvolle Beet- oder
Prachtstauden. Es wird also gedüngt.
Was ist jetzt zu tun ...
in der Hauswirtschaft und Gesundheitsvorsorge
Einen besonders guten Vitaminlieferanten haben wir in der Brunnenkresse, die
neben vielen wichtigen Inhaltsstoffe wie Senfölglykosid, ätherischem Öl,
Kalium, Eisen, Arsen, Jod, Bitterstoff, Gerbstoff und Chlorophyll auch reichlich
Vitamin A und D und vor allem Vitamin C enthält. Früher galt sie deshalb auch
als wichtige Heilpflanze gegen Skorbut. Sie reinigt den Darm und regt die Leber
und Galletätigkeit an. Ihre Heilkraft bei hartnäckigen Hautausschlägen war
schon in der Volksmedizin bekannt. Sie nutzte die frischen Triebe vorrangig am
Ausgang des Winters zusammen mit anderen Wildkräutern für die beliebte Frühjahrskur.
Sie half auch bei Stuhlverstopfung, Husten, Rheuma oder Gicht.
Zum Trocknen wurde sie seltener gesammelt, zu viele Wertstoffe gehen beim
Trocknungsprozess verloren. Saft aus Brunnenkresse (er ist auch im Reformhaus
erhältlich) wird immer nur verdünnt genossen, ansonsten könnten Beschwerden
im Magen-, Darm oder Nierenbereich auftreten; auch ein Zuviel des frischen
Krautes ist aus dem gleichen Grunde nicht empfehlenswert.
Dass die Brunnenkresse auch der Schönheit dient, ist nach dem Vorhergesagten ja
nicht abwegig, eine gesunde Haut ist immer auch eine schöne Haut. Doch man kann
sie in der Tat auch äußerlich nutzen. Junge Mädchen früherer Zeiten
bereiteten aus frisch zerstoßenen Blättern Packungen zu, mit denen sie
Hautunreinheiten zu kurieren und Sommersprossen zu bleichen versuchten. Auch ein
Absud der Pflanze (eine Handvoll Blätter mit einem Liter Wasser zehn Minuten köcheln
lassen) gilt als wahres Hauttonikum. Dem Badewasser zugegeben, strafft es die
Haut und lässt müde Muskeln wieder munter werden. Und tatsächlich verarbeitet
auch die Kosmetikindustrie Brunnenkresse, ihr Saft ist oftmals Bestandteil von
Schaumbad-Gels.
Der Vollständigkeit halber müsste man wohl noch erwähnen, dass die kleinen, rötlich-braunen
Samen bei den Griechen hoch im Kurs standen, als Beimischung zum Liebestrank,
der anregenden Wirkung eingedenk vielleicht nicht ganz unbegründet.
Wer Brunnenkresse auf dem Markt kauft, sollte darauf achten, dass die Triebe
frisch und grün aussehen, sauber sind und nicht modrig riechen. Vor allem aber
müssen sie den typisch scharfen, leicht bitteren Geschmack besitzen,
andernfalls sind sie aus gesundheitlicher Sicht wertlos.
Dicke Bohnen sät man früh
Keine Läuse - viele Früchte
|
Die Kerne in den samtweichen Hülsen sollten noch zart sein, wenn man
erntet. |
Die Dicke Bohne oder Saubohne gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler, zur
Unterfamilie der Schmetterlingsblütler, zur Gattung Wicke und heißt botanisch
Vicia faba major. Trotz ihrer Herkunft aus warmen Gebieten ist sie in nördlicheren
Gegenden erstaunlich hart. Selbst im südlichen Skandinavien hält sie sich. Bei
Meran bringt sie noch in 1284 Meter Höhe Erträge, im Ötztal sogar in 1650
Meter hohen Lagen. Jedenfalls erträgt die Pflanze bis minus vier Grad Celsius,
ehe sie ernstlich geschädigt wird, und es muss minus vier bis sieben Grad
Celsius frostig werden, bevor sie ganz aufgibt. Im Mittelmeerraum nutzt man
diese Eigenschaft und sät bereits im Winter aus.
Frühe Saat wird auch hier empfohlen, weil: je früher die Saat, desto höher
die Ernte. Das trifft allerdings nicht in jedem Fall zu. Hauptsächlich ist frühe
Saat üblich, um die Pflanzen vor starkem Befall mit Blattläusen zu schützen,
die von verschiedenen Gehölzarten auf Dicke Bohnen abwandern, sobald es warm
und trocken wird, angezogen von den Nektarien auf den Blättern, eine
Besonderheit von Dicke Bohnen. Bis dahin soll der Samenansatz von Dicke Bohnen möglichst
gesichert sein.
Man sät also möglichst früh, in extrem milden Lagen bereits im Februar oder
zieht vor. Dazu Samen etwa zwölf Stunden in gut handwarmem Wasser einweichen,
danach jeweils eine oder zwei in kleine Töpfe und humoses, lockeres Substrat
legen. Bei mäßiger Wärme und viel Licht entwickeln sich die Dicken Bohnen bis
zum Auspflanzen im März/April zu stämmigen, gut bewurzelten Exemplaren. Vor
dem Pflanzen müssen sie genügend abgehärtet werden. Auf dem Beet wird mit 50
Zentimetern Reihenabstand und 40 Zentimetern Abstand in der Reihe gepflanzt.
Reichlich Platz bürgt für gesunde Pflanzen und guten Ansatz. Direktsaat findet
statt sowie die Erde ausreichend abtrocknete.
Der Boden muss locker, genügend feucht und nährstoffreich sein. Trotz ihrer
grundsätzlichen Härte entwickeln sich Dicke Bohnen besser, wenn man sie bei
ungünstiger Witterung mit Folien schützt. Anhäufeln lohnt sich. Sobald die
jungen Fruchtansätze zu erkennen sind, kneift man die Triebspitzen aus. Das
beschleunigt die Reife und schränkt Läusebefall ein, weil Läuse bevorzugt an
jungen Trieben und Triebspitzen saugen. Bei Trockenheit wird gewässert.
Gute Dicke Bohnen-Sorten wachsen schnell, reifen früh, tragen reich. Braun
kochende Sorten sind weniger gefragt, weil man den braunen Samen kein zartes
Innere zutraut, zu Unrecht, erntet man nur früh genug, solange die Körner noch
saftig und weich sind. Braun kochende Sorten haben außerdem den typischen, kräftigen
Dicke Bohnen-Geschmack.
Im Frühbeet geht's los
|
Ein Frühbeetkasten mit Fenstern eignet sich zur Herrichtung als
Warmbeet |
Das Frühbeet hieß früher Mistbeet, weil es mit Mist erwärmt wurde. Dies
bewährt sich auch heute noch. In der Nähe von Reitställen bekommt man gewöhnlich
geeignetes Material preiswert. Strohiger, frischer Pferdemist, der nur ein paar
Tage ablagerte, wird gleichmäßig im Frühbeet verteilt. Dieses wurde im Herbst
geleert und trockenes Laub eingebracht, das während des Winters zusammensackte
und nun als Isolierschicht gegen Kälte von unten dient. Immer wieder glättet
man die einzelnen Mistlagen und tritt etwas fest, zum Schluss noch einmal die
gesamte Fläche Fuß bei Fuß. Die fest getretene Mistschicht soll mindesten 30,
höchstens 50 Zentimeter hoch sein. Nach dem Packen legt man die Fenster auf und
lässt fünf Tage ruhen. In dieser Zeit entwickelt sich schon etwas Wärme, vor
allem entweichen pflanzenschädliche Ammoniakgase. Dann bringt man 20 Zentimeter
gute, humose Erde auf und lässt zwei bis drei Tage auf 25 bis 28 Grad Celsius
erwärmen, ehe man sät oder pflanzt.
Alternativen zur reinen Pferdemistpackung wären: 1. Pferdemist mit Rindermist
oder Laub mischen.
2. In das leere Frühbeet zwei jeweils 10 bis 15 Zentimeter hohe Lagen auf 25
bis 30 Zentimeter gehäckseltes Stroh bringen, mit warmen Wasser anfeuchten und
fest treten. Auf die Strohschicht Anzuchterde geben, nach drei bis vier Tagen säen
oder pflanzen. Statt Stroh kann man auch Laub in Mischung mit Häckselabfällen
aus dem Garten verwenden.
Nun kann man säen, zum Beispiel Spinat; Saatgutbedarf 40 bis 50 Gramm pro
Quadratmeter; Reihenabstand 20 bis 25 Zentimeter; vorsichtig gießen, bei
frostfreiem Wetter gut lüften. Schnelle Treibradies mit kurzem Laub; nicht in
Reihen säen, sondern Samen einzeln auslegen im Abstand von fünf mal fünf
Zentimetern; nicht tiefer legen als einen Zentimeter. Eine Reihe Schnittsalat am
unteren Kastenrand nicht zu dicht säen; Saatgutbedarf zwei bis drei Gramm pro
Quadratmeter. Eine Reihe Stielmus am oberen Kastenrand dicht säen mit fünf
Gramm pro Quadratmeter. Bei Frostwetter Außenwände des Frühbeetes mit
Styroporplatten dämmen, abends auf die Fenster ebenfalls solche Platten legen
beziehungsweise Luftpolsterfolie oder ähnliches Material.
Die Sauerkirschsorte ›Schattenmorelle‹
|
Die ›Schattenmorelle‹ wird von allen Sauerkirschsorten am meisten
angebaut |
Die Sauerkirschsorte ›Schattenmorelle‹ ist sehr alt und soll
wahrscheinlich aus Frankreich stammen. Sie soll in den Gärten des Chateau du
Moreille gefunden worden sein. Sie wurde schon 1650 von Bauhinus in »Historia
Plantarum Universalis« erwähnt und Anfang des 18. Jahrhunderts in der Gegend
von Gotha angebaut.
Es gibt zahlreiche Typen. Empfehlenswert sind ›Rheinland‹ und ›Vowi‹.
Die Sorte ist weltweit verbreitet.
Der Wuchs ist schwach bis mittelstark. Die Äste sind relativ dicht verzweigt.
Die Schattenmorellen und ihre Abkömmlinge fruchten ausschließlich an einjährigen
Langtrieben; deshalb müssen die Bäume durch alljährlichen Wegschnitt der
gefruchteten Triebe so stark im Trieb gehalten werden, dass keine Kahlstellen
auftreten. Ungeschnittene Gehölze erkennt man an kahlen Peitschentrieben.
Unterbleibt die Schnittbehandlung mehrere Jahre, zeigen die Bäume eine
trauerweidenähnliche Form, die mit einer starken Ertragseinbuße verknüpft
ist.
Die Blüte ist relativ spät. Ihre Blüten befinden sich nur an einjährigen
Langtrieben. Die Sorte ist blütenfrostem-
pfindlich und selbstfertil. Außerdem ist sie empfindlich für die Zweig- und
Fruchtmonilia. Da die Sporen des Moniliapilzes nur während der Blüte
eindringen, muss er vorbeugend bei Beginn, in der Mitte und am Ende der Blüte
reguliert werden.
Der Ertrag ist hoch und regelmäßig. Die Sorte ist maschinell erntbar.
Die Frucht ist braunrot bis schwarz. Die mittlere Fruchtmasse beträgt 5,4
Gramm, die Breite 20 Millimeter, der Säuregehalt ist hoch. Sie ist leicht
breitrund, das Fruchtfleisch ist mittelfest mit arttypischen Aroma.
Fruchtfleisch- und Saftfarbe sind dunkelrot und stark färbend. Die Pflückreife
erstreckt sich von Mitte Juli bis Anfang August. Die Sorte sollte auf stark wüchsigen
Unterlagen stehen. Gut bewährt hat sich die Unterlage Prunus mahaleb.
Auf Grund vieler positiver Eigenschaften und ihrer großen Anpassungsfähigkeit
an den Stand gehört die Sorte weltweit zu den am meisten angebauten
Sauerkirschensorten Sie ist aber anfällig für Monilia und das Nekrotsche
Ringfleckenvirus.
Die Früchte werden vorwiegend zu Saft und Most verarbeitet, aber auch zu
Steril- und Gefrierkonserven.
Gurken vorziehen
|
Links: Topf halb füllen und säen. Mitte: Wachsen lassen, rechts:
Topf bis zum Gießrand mit Substrat füllen |
Gurken lieben Wärme, Wärme und nochmals Wärme, viel Licht und keinen Wind,
Wärme natürlich auch im Boden. Gleichmäßige Wärme sowohl in der Luft als
auch im Boden garantiert der Mai auch dann noch nicht, wenn er schon halb herum
ist. Darum empfiehlt es sich, Gurken grundsätzlich vorzuziehen, denn
Gurkensamen keimen erst, wenn es im Boden mindestens
15 Grad Celsius warm ist. Stimmt die Wärmemenge, keimen und wachsen Gurken
schnell.
Bis zum üblichen Pflanztermin um den 20. Mai reicht es allemal, in der zweiten
Aprilhälfte auszusäen. Ja, man hat sogar Zeit bis Anfang oder gar Mitte Mai,
vor allem in Gegenden, wo es selbst im Juni noch einmal ziemlich kühl wird.
Man sät direkt in kleine Töpfe, die man nur zur Hälfte mit humosem
Anzuchtsubstrat füllt. In jeden Topf legt man zwei oder drei Samen nicht sehr
tief. Das Substrat ist gleichmäßig feucht zu halten, die Temperatur kann bis
zum Keimen 20 Grad Celsius betragen. Auch nach der Keimung sollte es nicht
wesentlich kühler sein wegen des hohen Wärmebedarfs. Wesentlich wärmer ist
jedoch auch nicht angebracht, weil dann die Keimlinge zu schnell wachsen.
Weiterhin ist gleichmäßig feucht zu halten.
Sobald sich herausstellt, welcher Keimling der kräftigste ist, werden die
beiden anderen entfernt. Der stärkste streckt sich zusehends, sodass die Keimblätter
ziemlich bald über den Topfrand hinausragen. Dann füllt man den Topf bis zum
Gießrand mit Substrat. Das Füllen der Töpfe in zwei Schüben veranlasst die
jungen Pflanzen, an dem nachträglich ins Substrat kommenden Stängelteil zusätzliche
Wurzeln zu bilden. Dies garantiert die Ausbildung eines umfangreichen
Wurzelballens. Bis zum Auspflanztermin sollen die jungen Pflanzen möglichst
drei Laubblätter gebildet haben, weil sie in diesem Stadium das Verpflanzen am
besten vertragen. Fazit: Vorkultur von Gurken muss gut getimt sein.
Was ist jetzt zu tun ...
... im Gemüse- und Kräutergarten
|
Jetzt wird mit dem Säen begonnen |
Im Gemüsegarten bestimmt der Bodenzustand den Beginn der Bestellung. Das
Klima und die örtliche Lage sowie die Bodenart spielen dabei die wichtigste
Rolle. Man kann davon ausgehen, dass auf einem schweren und zugleich ziemlich
feuchten Boden die ersten Saaten und Pflanzungen etwa 14 Tage später erfolgen können
als auf einem lockeren, gut durchlüfteten, sich schnell erwärmenden, leichten
Boden, der zugleich reichlich Humus enthält. Im Ausgleich dazu leiden Kulturen
auf leichteren Böden eher unter Trockenheit.
Das kann im März gesät werden: Möhren, Palerbsen, Dicke Bohnen,
Schwarzwurzeln, Zwiebeln, Schnitt- und Pflücksalat, Kresse, Radieschen, Spinat,
Melde, Stielmus oder Rübstiel, Speiserüben, Petersilie, Boretsch. In warmen
Lagen steckt man Steckzwiebeln, Schalotten, Knoblauch Anfang des Monats, sonst
später. Im Frühbeet wachsen Schnittsalat, Kresse, Stielmus, Radieschen,
Kopfsalat, Kohlrabi und sorgen für die ersten Ernten. Im Kleingewächshaus
erfolgt die Anzucht von Tomaten, Sellerie, Paprika und anderen Gemüsearten mit
langer Vorkultur. Auch gepflanzt wird, nämlich ausdauernde Würz- und
Heilpflanzen wie Salbei, Schnittlauch, Pfefferminz, Zitronenmelisse.
Im April wird im Gemüsegarten kräftig Hand angelegt. Es werden gesät:
Mangold, Rote Bete, Markerbsen, Fenchel, Folgesaaten von Pflücksalat,
Radieschen, Rettich, nachdem im März bereits Dicke Bohnen, Palerbsen, Zwiebeln,
Möhren, Schwarzwurzeln an der Reihe waren. Man pflanzt Kopfsalat, Kohlrabi, frühen
Kopfkohl, Brokkoli, Blumenkohl, steckt in weniger günstigen Lagen Anfang des
Monats Steckzwiebeln, Schalotten, Knoblauchzehen, pflanzt vorgetriebene
Kartoffeln und Dicke Bohnen. Das Kräuterbeet ist zu vervollständigen mit der
Pflanzung von Liebstöckel, Staudenmajoran, Bergbohnenkraut, Thymian, Estragon,
Salbei Schnittlauch, Pimpinelle. Zu säen sind Boretsch, Petersilie, Dill,
eventuell in Töpfe zu späterem Verpflanzen die wärmebedürftigen Majoran und
Basilikum. Parallel dazu läuft im Frühbeet oder Kleingewächshaus die Anzucht
von Kohlsetzlingen aller Art, von Salat, Tomaten, Sellerie, Neuseeländer
Spinat, Gurken, Paprika, Zucchini für die Pflanzung nach Mitte Mai. Selbstverständlich
ist die gute Pflege aller Kulturen wichtig. Bei ungünstiger Witterung Beete mit
Folie oder Vlies schützen, bei Trockenheit gießen, Boden weiter locker halten.
Was ist jetzt zu tun ...
... im Obstgarten
|
Apfelbaum (Sorte ›Elstar‹) vor dem Pflanzschnitt…
…und nach dem Pflanzschnitt
|
Der Obstbaumschnitt sollte Ende März abgeschlossen werden. Neupflanzungen
von Obst- und Beerengehölzen, die nicht im letzten Herbst erfolgt sind, kann
man jetzt noch vornehmen.
Im Frühjahr erfolgt der Pflanzschnitt, der im Herbst bzw. jetzt gepflanzten Bäume.
Hierzu sucht man zuerst die drei bis vier Seitenleitäste aus, die etwa in einem
Winkel von 45 Grad oder flacher zum Mittelleitast stehen. Alle zu Hauptleitästen
ausgesuchten Triebe (Mittelleitast und Seitenleitäste) werden auf ein nach außen
stehendes Auge (Blattknospe) auf eine Höhe zurückgeschnitten. Diese Höhe
nennt man Saftwaage. Dem Mittelleitast darf nicht die dominierende Rolle überlassen
werden, da sonst die Spitze überwallt. Alle zu steilen Fruchtzweige werden am
Mittelleitast weggeschnitten. Einige waagerechte Fruchtzweige verbleiben am
Baum. Die Fruchtzweige dürfen beim naturgemäßen Obstbaumschnitt nie zurückgeschnitten
werden.
Weinreben sind in den meisten Gärten nur von geringer Bedeutung. Können wir
reife Trauben ernten, so ist die Freude groß. Heute gibt es schon robuste
Tafeltraubensorten wie z.B. ›Phoenix‹, ›Lakemont‹, ›Regent‹,
›Muscat bleu‹ und ›Boskoop Glorie‹, die resistent gegen Mehltau sind.
Ähnlich wie bei den Obstbäumen bauen wir auch beim Weinstock erst ein Gerüst
aus stärkeren Ästen auf, an denen zahlreiche seitliche Triebe (Fruchtholz)
entstehen. Diese Seitentriebe, die in Abständen von etwa 20 Zentimeter
aufeinander folgen sollten, werden nach dem Austrieb an das Spaliergerüst
gebunden.
Beim Winterschnitt, der nach Beendigung der Fröste vorgenommen wird, werden
diese Seitentriebe auf zwei Knospen eingekürzt, wobei über der äußeren
Knospe wieder ein Zapfen von einem Zentimeter verbleibt. Aus den beiden Knospen
entwickeln sich zwei junge Triebe, die einer Sommerbehandlung bedürfen.
Ende Mai werden sämtliche zu dicht stehende Jungtriebe ausgebrochen, besonders
Wasserschosse, die aus dem alten Holz entstanden sind. Je Zapfen verbleiben nur
die zwei kräftigsten Triebe mit geschlossenen Blütenständen (Gescheine).
Pfirsichbäume können jetzt im April oder in der Blüte geschnitten werden,
weil man die Knospenarten besser erkennt. Wir unterscheiden Blatt-, unwahre
Frucht-, wahre Frucht- und Bukettknospen. Nur die einjährigen Fruchtzweige mit
wahren Fruchtknospen (links und reichts eine Blütenknospe und in der Mitte eine
Blattknospe) bringen wertvolle Früchte. Deshalb werden beim Auslichtungsschnitt
alle anderen Fruchtzweige (außer den Bukettknospen) an der Basis eines
Hauptleitastes weggeschnitten (Wegschnitt, kein Rückschnitt). Danach werden die
Hauptleitäste auf eine Höhe (Saftwaage) eingekürzt (zurückgeschnitten oder
abgeleitet). Die Kronenform bei Pfirsichen ist meistens eine Hohl- oder
Trichterkrone, weil der Mittelleitast sehr schnell verkahlt. Das Verstreichen
aller Schnittwunden mit einem Wundverschlussmittel ist besonders beim Pfirsich
wichtig.
Was ist jetzt zu tun ...
... bei Zierpflanzen in Haus und Garten
|
Mit Wurzelballen können Rosen in jeder Jahreszeit gepflanzt werden,
am besten allerdings wachsen sie im zeitigen Frühjahr an. |
Sicher ist im März die Pflanzung Laub abwerfender Ziersträucher und
-bäume möglich. Die Pflanzung wird sorgfältig vorbereitet mit Ausheben der
Pflanzlöcher, dem Verbessern der Pflanzerde, gegebenenfalls dem Bereitstellen
von Haltepfählen und -bändern.
Auch Rosen können gepflanzt werden. An den Trieben von bereits vorhandenen
schwellen die Knospen. An einem Tag mit bedecktem Himmel, besser noch leichtem
Regen wird der Schutz aus Fichtenzweigen entfernt und abgehäufelt. Dann erfolgt
Rückschnitt der Triebe, kräftiger stark, weniger kräftiger weniger stark.
Anschließend wird gedüngt, eine zweite Gabe ist im Mai fällig.
Sollte bei günstiger Witterung die Erde bereits genügend abgetrocknet sein,
kann man die Pflanzung von sommer- und herbstblühenden Stauden vorbereiten.
An warmen, sonnigen Plätzen können widerstandsfähige Sommerblumen gesät
werden wie Ringelblume, Schlafmützchen, Klatschmohn, Kornblume, Jungfer im Grünen,
Rittersporn und dergleichen. Dünn in möglichst wildkrautfreien Boden säen und
später unbedingt vereinzeln.
Es beginnt die Anzuchtzeit von Sommerblumen mit Vorkultur. Wer in der zweiten Märzhälfte
(meist noch im Kleingewächshaus oder auf der Fensterbank) beginnt, hat genug
Zeit bis zur Pflanzung nach Mitte Mai. Interessant für Anfänger und
Fortgeschrittene ist das Angebot von Jungpflanzen zur Weiterkultur gerade von
Arten mit langer Anlaufzeit.
Im April wird es im Garten richtig bunt mit vielen Blüten vor allem im
Steingarten und im Vorgarten. Man freut sich über jede Pflanze, denn schließlich
hat man sie meist selbst in den Garten geholt und sich Jahr für Jahr um ihr
Wohlergehen gekümmert.
Während es blüht, muss allerlei getan werden. Es ist weiter Pflanzzeit für
Laub abwerfende Gehölze samt Rosen und nun auch für immergrüne Gehölze. Es
ist Pflanzzeit für Blütenstauden, vorwiegend für sommer- und herbstblühende
Arten, ferner für Farne und Staudengräser, die man vorteilhaft nur im Frühjahr
in die Erde bringt. Sommerblühende Zweijahrsblumen wie Fingerhut, Königskerzen,
Bartnelken können ebenfalls gesetzt werden, eventuell entlang eines Weges oder
eingestreut in frisch angelegte Staudenrabatten, wo sie noch vorhandene Lücken
schließen.
Viele einjährige Sommerblüher werden jetzt gesät, entweder mit Vorkultur
unter Glas in Schalen oder Töpfe oder direkt an Ort und Stelle. Wer die ganze
bunte Vielfalt von diesen meist lang und reich blühenden Pflanzen liebt und
gern auch mal was Ausgefalleneres haben möchte, schaffe sich noch schnell ein
Frühbeet oder Folienhaus an, damit er sich seine Wünsche erfüllen kann, unabhängig
vom üblichen Angebot an Samen oder Pflanzen. Neuerdings sind per Versand
Jungpflanzen von verschiedenen Sommerblumen zu haben, die dann nur noch
weiterkultiviert werden müssen.
Frühbeet oder Folienhaus dienen auch der Anzucht von Stauden aus Samen oder
Stecklingen. Sämlinge von kalt keimenden Staudenarten im Frühbeet müssen je
nach Entwicklungsstand pikiert werden. Staudenstecklinge brauchen ständig
vergleichsweise viel Wärme und gespannte Luft. Daher ist die günstigste Zeit für
diese Art der Vermehrung etwas später.
Was ist jetzt zu tun ...
... in der Hauswirtschaft und Gesundheitsvorsorge
Frühjahrszeit gleich Fastenzeit! Das, was in vergangenen Jahrhunderten
oftmals zwingende Notwendigkeit auf Grund von Nahrungsmangel war, lässt sich
heute, in einer Zeit des ständigen Überangebotes von Nahrungsmitteln, durchaus
segensreich für Körper und Seele bewusst einsetzen.
Der Mensch kann nicht nur (bei entsprechender Flüssigkeitszufuhr) etwa 40 Tage
ohne feste Nahrung gesund überleben, die Nahrungsenthaltung über einen
begrenzten Zeitraum hilft auch dem Körper, sofern es seine gesundheitliche
Konstitution erlaubt, sich in vermehrtem Umfang von ungesunden Ablagerungen zu
befreien und sich unbelastet von schwerer Verdauungsarbeit zu regenerieren.
Lange Fastenkuren, zumal bei akuten oder chronischen Krankheiten gehören immer
unter die Aufsicht eines erfahrenen Fastenarztes, und Kindern, aber auch
Schwangeren ist das Fasten nicht erlaubt. Gegen die Nahrungsenthaltung für
einige Tage aber spricht nichts, solche Fastentage lassen sich durchaus in den
normalen Arbeitsalltag einbauen. Eine besondere Schonung oder gar zusätzliche
Bettruhe bedarf der gesunde Fastende nicht.
Wer zum ersten Mal fasten möchte, sollte sich mit Hilfe guter Bücher in die
Materie vertiefen, denn es gibt wichtige Kriterien dabei, die man unbedingt
beachten muss, so z.B. den Einstieg in das Fasten, die notwendige Darmreinigung
und das Fas-
tenbrechen. Außerdem hat das Fasten nicht nur körperliche, sondern auch tief
gehende seelische Auswirkungen; nicht umsonst ist Fasten ein wichtiger
spiritueller Bestandteil aller großer Religionen.
Besonders wichtig für den Fastenden ist die ausreichende Zufuhr gesundheitlich
wertvoller Flüssigkeit. Sie hilft nicht nur aufkommende Hungergefühle zu bekämpfen,
sondern vor allem die nun vermehrt in den Kreislauf gelangenden schädlichen
Stoffe in Lösung zu halten und auszuscheiden. Ungekochtes Gemüsewasser ist ein
besonders zu empfehlendes und schnell zubereitetes Getränk. Klein geschnittenes
frisches Gemüse (selbstredend aus biologischem Anbau) wird über Nacht mit
reichlich Wasser bedeckt und am nächsten Morgen abgegossen. Die in das Wasser
übergegangenen Mineralstoffe des Gemüses wirken der Übersäuerung des Körpers
entgegen, zu der er während des Fastens besonders neigt. Wer das Getränk
geschmacklich verbessern möchte, kann etwas Sauerkrautsaft dazugeben oder es
mit einigen Spritzern Sojasauce würzen.
Nicht zu konzentriertes Einweichwasser ungeschwefelter Trockenfrüchte ist ein
weiteres gesundes Fastengetränk. Trockenbananen und Aprikosen (reich an
Magnesium), Feigen (hoher Kalziumgehalt), Rosinen (besonders viel Eisen) u.a.
werden sehr klein geschnitten und mit reichlich Wasser überdeckt. Das Getränk
ist nicht nur wohlschmeckend und mineralreich, sondern es führt dem Körper
auch durch den leicht absorbierbaren Fruchtzucker die zur Bewältigung des
Alltags notwendigen Energien zu. Vitamine, die wir ebenfalls zur
Aufrechterhaltung des Wohlbefindens benötigen, können wir uns am
Vorteilhaftesten durch frischen Gemüse- und Obstsaft zuführen. Dazu genügt
es, kleine Mengen Gemüse oder Obst (natürlich in biologischer Qualität) zwei-
bis dreimal am Tag fein zu reiben und durch ein Teesieb zu pressen, denn
unerhitzt und sofort getrunken, haben die Inhaltsstoffe des Saftes noch keine
Veränderung erfahren und können ihr gesundheitliches Potential voll entfalten.
Dennoch bleibt wohl kaum jemand während des Fastens von kritischen Augenblicken
verschont. Ein Teelöffelchen Honig z.B. oder eine kleine Menge Blütenpollen im
Mund zergehen lassen, können dann aber für den nötigen Energieschub sorgen,
ein Teelöffel Heilerde (gut eingespeichelt) oder ein Esslöffel Silicea helfen
Übelkeit zu beseitigen und auch das Kauen von einigen Stückchen Süßholzwurzeln
mit einigen Pfefferminzblättern oder etwas Anis- oder Fenchelsamen kann helfen,
unwohle Momente zu überwinden. Zusätzlich hilft es, den Atem zu verbessern;
verstärkte Ausdünstungen über den Atem oder die Haut können während des
Fastens auftreten.
Wer die Möglichkeit hat, die jetzt frisch treibenden Wildkräuter zu sammeln
(siehe unseren Beitrag auf Seite 22 bis 25), kann der Gesundheit noch etwas
besonders Gutes tun. Eine Handvoll Brennesselspitzen, junge Löwenzahnblätter,
Schafgarbe u.a. gut Waschen und mit einer Kräutermühle zerkleinern, mit etwas
Wasser mischen, fünf Minuten ausziehen lassen, durch ein Sieb pressen und den
Schluck »Frühling« sofort genießen; das sind Vitalstoffe pur!
Fühlen wir uns am Ende des Fastens, egal ob es drei, fünf, sieben oder mehr
Tage gedauert hat, leichter und frischer als zu Beginn, können wir sicher sein,
alles richtig gemacht zu haben. Doch wir sollten auch den Mut haben, das Fasten
(entsprechend den Regeln) abzubrechen, wenn wir es nicht mehr mit gelösten Gefühlen
weiterführen können; das nächste Mal wird es dann wieder etwas leichter und
einfacher sein.
|