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  • Weißkohl - Frühsorten (ab E)
  • Wirsingkohl - Frühsorten (ab E)
  • Steckzwiebeln legen
  • Pflege und Pflanzenschutz:
  • Frühbeet und Gewächshaus vor Spätfrösten schützen
  • Freilandpflanzungen mit Pflanzenschutzhauben oder perforierter Folie schützen
  • Spargel - Reste der vorjährigen Triebe entfernen
  • Spargeldämme aufsetzen
  •  

    Tendenzen

     

    Buschwindröschen blühen früh

    Die gelbe Überraschung: Butterblumen-Anemone

    Die Butterblumen-Anemone mit gelben Blüten sollte öfter gepflanzt werden.

    Der schwedische Naturforscher Linné taufte das Buschwindröschen botanisch Anemone nemorosa. Der Gattungsname Anemone geht zurück auf das griechische Wort anemos für Wind. Was haben Buschwindröschen mit Wind zu tun? Nun, wenn sie blühen, ab März und im April, sind die Bäume noch unbelaubt. Wind hat freien Zutritt, kann mitunter kräftig blasen und verweht leicht die zarten Blütenblätter der Pflanzen. Nemorosa bedeutet soviel wie Hain bewohnend und verweist auf den Standort von Buschwindröschen als Pflanzen des lichten Laubwaldschattens.
    Typisch für das Buschwindröschen wie für praktisch alle Anemonenarten sind die geteilten, gefiederten oder gelappten Blätter, wie sie mehr oder weniger deutlich ausgeprägt immer zu finden sind. Buschwindröschen haben weiße, meist außen rötlich überhauchte Blüten auf etwa zehn Zentimeter langen Stielen. Bei unfreundlichem Frühlingswetter und gegen Abend neigen sie sich glockenförmig nach unten. Es ist zu ergänzen, dass Anemonenarten keine eigentlichen Blütenblätter haben, sondern stattdessen ersatzweise kronblattartige, mitunter intensiv gefärbte Blütenhüllblätter.
    Staudengärtnereien bieten außer der Art mehrere Sorten an, beispielsweise ›Robinsoniana‹ mit hellblauen Blüten und ›Plena‹ mit weißen, gefüllten. An blau blühende Buschwindröschen gewöhnt man sich verhältnismäßig schnell. Eine echte Überraschung ist dagegen Anemone ranunculoides mit gelben Blüten. Schaut man nur die Blüten an, kann man diese leicht mit jenen des Scharbockskrautes oder der Butterblume (Ranunculus ficaria) verwechseln. Darum wird dieses gelbe Windröschen auch Butterblumen-Anemone genannt. Die Blätter beweisen aber zweifelsfrei die Zugehörigkeit zur Gattung Anemone. Die Butterblumen-Anemone wird etwa 15 Zentimeter hoch und blüht im April. Dritte im Bunde der frühen Anemonen ist das Berghähnlein oder die Narzissenblütige Anemone (Anemone narcissiflora), die, etwas wüchsiger als die beiden anderen, jeweils zwei bis acht Blüten an den Stielen bildet.
    Der Gartenplatz für Buschwindröschen sollte sich an nicht zu warmen Stellen im lichten Schatten eines Strauches oder kleinen Baumes befinden. Die Erde sei recht humos und angenehme frisch. Die aus Nordeuropa stammende Butterblumen-Anemone liebt kalkhaltigen, nährstoffreichen Boden. Die drei Anemonen sind keine Einzelgänger, sondern möchten viele ihresgleichen um sich sehen, dazu weitere Mitglieder aus der Pflanzengesellschaft des lichten Laubwaldschattens wie Leberblümchen, Waldmeister, Lungenkraut und dergleichen. Haben sich die Pflanzen eingewöhnt, sorgen sie selbst mit Samen dafür, dass ihre Zahl immer mehr zunimmt. Man soll sie in Ruhe machen lassen und nicht stören.

     

    Koppelung von Keimenergie und -fähigkeit

    Es ist besser, bei altem Saatgut die Keimfähigkeit zu testen.

    Saatgut muss gut sein. Das ist es, wenn sich Keimfähigkeit und Keimenergie optimal ergänzen.
    Die Keimfähigkeit wird in Prozenten ausgedrückt und bezieht sich auf die Zahl der Samen, die im Keimversuch von insgesamt 100 Stück keimen. Selten keimen alle 100 Körner, selbst wenn es sich um vollkommen lebenstüchtigen Samen handelt. Unterschiede ergeben sich schon allein aus den verschiedenen Pflanzenarten.
    Hoch keimfähig sind die Samen von Spinat, Kopfsalat, Bohnen und Radieschen im Gegensatz zu jenen von Möhren, Feldsalat oder Melde. Durchschnittswerte erreicht Saatgut unter besten Bedingungen im Keimversuch. Wie es sich draußen verhält, ist noch die Frage. Ist Samen nicht mehr ganz leistungsfähig, verzögert ungünstige Witterung die Keimung oder stört sonst etwas die Entwicklung, kommt es darauf an, dass hohe Keimenergie gute Keimfähigkeit ergänzt. Merke: hohe Keimenergie ist in der Praxis meist wichtiger als hohe Keimfähigkeit im Versuch. Deswegen kann man sich auf Ergebnisse von Keimversuchen nicht bedenkenlos verlassen, zumal Samen aus angebrochenen Keimschutzpackungen sehr schnell an Keimfähigkeit verliert.
    Besser ist, gut zu planen und jeweils frisches Saatgut zu verwenden, als mit vorjährigem ärgerliche Ausfälle zu erleben.

     

     

    Im April können die im Gewächshaus gezogenen Salatpflanzen ins Freie

    Was ist jetzt zu tun ...

    im Gemüse- und Kräutergarten

    Im März sind je nach Bodenzustand im Freien folgende Saaten möglich: Kresse, Spinat, Melde, Sauerampfer, Möhren, Erbsen, Dicke Bohnen (Pflanzung vorgezogener Exemplare ist günstiger), Schwarzwurzeln, Pastinaken, Radieschen, Stielmus, Blattstielgemüse, Mairüben, Blatt- und Wurzelpetersilie, Schnitt- und Pflücksalat, Zwiebeln. Man steckt Steckzwiebeln, Schalotten, Knoblauchzehen. Saaten und Pflanzungen im Freien werden grundsätzlich mit Folientunneln, wachsender Folie oder Vlies geschützt.
    Im Schutz von Frühbeeten sät man Schnittsalat, Pflücksalat, Spinat, Kresse, Stielmus oder Blattstielgemüse und Radieschen, die dort schneller wachsen als im Freiland und eher erntereif sind. Das Frühbeet eignet sich außerdem zum Vorkeimen von Frühkartoffeln und Dicke Bohnen, zur Pflanzung von Kopfsalat- und Kohlrabisetzlingen. Das Beet bei Sonnenschein nicht zu warm werden lassen, sondern reichlich lüften, damit die Pflanzen gedrungen wachsen.
    Jungpflanzenanzucht findet hauptsächlich im Kleingewächshaus statt, weniger bequem im Frühbeet und nur ersatzweise auf der Fensterbank. Termin ist für Kopfsalat einschließlich Eissalat, Kohlrabi, Brokkoli, Blumenkohl, Kopfkohl, Sellerie, Porree, Artischocken. Als recht nützlich erweist sich dabei ein thermostatgesteuertes Anzuchtbeet mit Abdeckhaube.

    April
    Im April sind Gartenbesitzer gefordert. Alles will plötzlich wachsen. Diese Gemüsearten werden auf Beete gesät: Erbsen (jetzt vorwiegend Markerbsen), Radieschen, Rettich, Schwarzwurzeln, Mairüben, Schnitt- und Pflücksalat, Zwiebeln, Chicorèe, Löwenzahn, Mangold, Rote Bete, Möhren, Pastinaken; auf ein Saatbeet oder ins Frühbeet: Kopfsalat, Porree, Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli, Rosenkohl, Sommerendivien.
    Diese Gemüsearten werden auf Beete gepflanzt: Kopfsalat, Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli, Porree. Es ist Zeit, vorgekeimte Kartoffeln und Dicke Bohnen zu pflanzen, Steckzwiebeln und Schalotten zu stecken.
    Das Kräutergärtchen wird vervollständigt, falls noch die eine oder andere ausdauernde Art fehlt. Man sät ferner Bohnenkraut, Dill, Sauerampfer, Borretsch, Kerbel, Schnitt- und Wurzelpetersilie, das besonders wärmebedürftige Basilikum ins Frühbeet oder in kleine Töpfe zum späteren Auspflanzen. Gemüsekulturen im Frühbeet wie Stielmus, Spinat, Radieschen, Kresse müssen ausgiebig gelüftet werden. Etwa Mitte April sät man dann auch Zucchini, Gurken und Speisekürbisse.

    Nach Beendigung der Fröste werden die Seitentriebe der Weinrebe beim Winterschnitt bis auf zwei Knospen eingekürzt.

    Was ist jetzt zu tun ...

    im Obstgarten

    Der Obstbaumschnitt sollte Ende März abgeschlossen werden.
    Jetzt ist die Zeit zum Pflanzen von Obstgehölzen wieder günstig. Was man im Herbst nicht geschafft hat, kann jetzt nachgeholt werden. Im Frühjahr werden insbesondere die frostempfindlichen Obstarten, wie z.B. Pfirsich, Aprikose, Quitte, Walnuss und Brombeere gepflanzt.
    Außerdem erfolgt der Pflanzschnitt, der im Herbst bzw. jetzt gepflanzten Obstbäume. Der Pflanzschnitt wurde in NG 6/2000, Seite 61, ausführlich beschrieben.

    Schnitt der Weinreben
    Ähnlich wie bei den Obstbäumen bauen wir auch beim Weinstock erst ein Gerüst aus stärkeren Ästen auf, an denen zahlreiche seitliche Triebe (Fruchtholz) entstehen. Diese Seitentriebe, die in Abständen von etwa 20 Zentimeter aufeinander folgen sollten, werden nach dem Austrieb an das Spaliergerüst gebunden. Beim Winterschnitt, der nach Beendigung der Fröste vorgenommen wird, werden diese Seitentriebe auf zwei Knospen eingekürzt, wobei über der äußeren Knospe wieder ein Zapfen von einem Zentimeter verbleibt. Aus den beiden Knospen entwickeln sich zwei junge Triebe, die einer Sommerbehandlung bedürfen.
    Ende Mai werden sämtliche zu dicht stehenden Jungtriebe ausgebrochen, besonders Wasserschosse, die aus dem alten Holz entstanden sind. Je Zapfen verbleiben nur die zwei kräftigsten Triebe mit geschlossenen Blütenständen (sog. Gescheine).

     

    Brombeeren
    Die im Herbst nach der Ernte an der Basis über dem Boden abgeschnittenen alten abgetragenen Ranken werden stückweise herausgeschnitten, damit die neuen Ranken nicht beschädigt werden. Die verbliebenen Ranken werden am Gerüst formiert und befestigt. Danach werden - wenn dieses nicht schon im August des Vorjahres geschehen ist - alle Seitentriebe auf zwei bis drei Augen (sog. Zapfenschnitt) zurück geschnitten.

    Düngung
    Ist der Boden im Frühjahr frostfrei und genügend abgetrocknet, dann erhalten die Obst- und Beerengehölze die erste Düngergabe. Auskunft über die Düngermenge gibt uns eine Bodenuntersuchung.
    Steht genügend Komposterde zur Verfügung, können alle Obst- und Beerengehölze damit ausreichend gedüngt werden. Dabei ist zu beachten, dass alle Obst- und Beerengehölze zu den schwach zehrenden Pflanzen gehören.

    April
    Pfirsichbäume können jetzt oder in der Blüte geschnitten werden, weil man die Knospenarten besser erkennt. Wir unterscheiden Blatt-, unwahre Frucht-, wahre Frucht- und Bukettknospen. Nur die einjährigen Fruchtzweige mit wahren Fruchtknospen (links und rechts eine Blütenknospe und in der Mitte eine Blattknospe) bringen wertvolle Früchte. Deshalb werden beim Auslichtungsschnitt alle anderen Fruchtzweige (außer den Bukettknospen) an der Basis eines Hauptleitastes weggeschnitten (Wegschnitt, ein Rückschnitt). Danach werden die Hauptleitäste auf eine Höhe (Saftwaage) eingekürzt (zurückgeschnitten oder abgeleitet). Die Kronenform bei Pfirsichen ist meistens eine Hohl- oder Trichterkrone, weil der Mittelleitast sehr schnell verkahlt. Das Verstreichen aller Schnittwunden mit einem Wundverschlussmittel ist besonders beim Pfirsich wichtig.

    Pflanzenschutz
    Die vorbeugende Regulierung von Schorf, Mehltau und anderen Pilzkrankheiten steht jetzt im Vordergrund. Außerdem sind saugende und beißende Insekten und sofort nach der Blüte die gefährlichen Sägewespen an Apfel- und Pflaumenbäumen niederzuhalten.
    Da die Wintersporen verschiedener Pilzkrankheiten um die Zeit der Blüte in die Blüten und auf die jungen Blätter geweht werden, sind vorbeugende Spritzungen bei Beginn, in der Mitte und am Ende der Blüte besonders wirksam. Es sollten dazu nur biologisch einwandfreie Präparate angewendet werden.

    Jetzt werden auch Stockrosen ausgesät.

    Was ist jetzt zu tun ...

    bei Zierpflanzen in Haus und Garten

    Wenn sich die Erde ausreichend erwärmt, können härtere Einjahrsblumen wie Kornblumen, Mohn, Ringelblumen, Rittersporn, Schleifenblume und dergleichen an Ort und Stelle gesät werden. Zur gleichen Zeit beginnt die Anzucht von Sommerblumen mit Vorkultur im Frühbeet oder Kleingewächshaus, gegebenenfalls auf der Fensterbank. Größere Samen sät man der Einfachheit halber gleich in kleine Töpfe, so den Pikiervorgang sparend. Für feinere Sämereien nimmt man Saatschalen, sät dünn und pikiert, sobald die Keimlinge sich fassen lassen. Ausreichend Platz während der gesamten Anzucht ist äußerst wichtig, damit die jungen Pflanzen gedrungen wachsen. Reichlich Licht und gebremste Wärme sind weitere Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung.
    Ebenfalls sowie die Witterung einigermaßen beständig ist, beginnt die Pflanzzeit von Stauden, vorrangig von Sommer- und Herbstblühern. Das Frühjahr ist außerdem die beste Pflanzzeit für Farne und staudige Ziergräser. Gräser lieben allgemein eher sonnige Plätze und leichtere, sandig-lehmige Erde, Farne eher halbschattige Standorte und frische, humose Erde.
    Blumenwiesen als Alternativen zu üblichem Rasen können jetzt gesät oder gepflanzt werden. Staudenanzuchten aus Wintersaaten wachsen im Frühbeet zügig voran. Außerdem ist Saat möglich. Man verpflanzt Zweijahrsblumen vom Anzuchtbeet an den endgültigen Standort, treibt Canna, Dahlien, Knollenbegonien für die Pflanzung im Mai vor. Im gesamten Ziergarten ist nach dem Winter Bodenpflege und Humusversorgung ein weiterer, wichtiger Programmpunkt.
    Im April wird es höchste Zeit, die Pflanzung Laub abwerfender Gehölze abzuschließen. Nicht ganz so eilig ist es mit der Pflanzung immergrüner Gehölze, die insgesamt bis Mitte Mai geht. Je eher allerdings die Pflanzen in die Erde kommen, desto besser, denn sie müssen einigermaßen angewachsen sein, bis es wärmer wird, damit der Wassernachschub klappt. Es ist darauf zu achten, dass sich immergrüne Gehölze vor der Pflanzung ausreichend mit Wasser versorgen können. So genannte Moorbeetpflanzen mit festem Wurzelballen stellt man für mehrere Stunden in Wasser. Das Wurzelwerk anderer mit Säcken abdecken und mehrfach überbrausen. Nach dem Pflanzen gut angießen und Pflanzscheiben mit Kompost, Kompost-Laub-Gemisch, Rindenhumus oder ähnlich mulchen.

    Der Sonnenhut liebt helle Standorte.

    Noch ist Zeit, Zweijahrsblumen für den Sommerflor zu setzen, also Stockrosen, Fingerhüte, Königskerzen, Bartnelken, Marienglockenblumen. Ein weiterer Programmpunkt ist die Pflanzung sommer- und herbstblühender Stauden. Sowie dies erledigt ist, sind sommerblühende Knollen- und Zwiebelpflanzen dran, unter anderem Gladiolen, Dahlien, Lilien, Anemonen, Ranunkeln, Freesien, Sommerhyazinthen und dergleichen.
    April ist auch Saatzeit, und zwar für einjährige Sommerblüher. Robustere Arten sät man an Ort und Stelle, empfindlichere, die mehr Wärme brauchen oder in der Jugend langsam wachsen, ins Frühbeet oder ähnliche Einrichtungen. Arten mit feinem Samen wie Löwenmäulchen oder Astern sät man in Saatschalen und pikiert später in Töpfe, Arten mit gröberen Samen wie Glockenrebe, Tagetes oder Zierkürbisse direkt in Töpfe, meist zwei bis drei Samen je Topf. Bis zum Keimen hält man vergleichsweise warm bei 18 bis 20 Grad Celsius, danach unbedingt etwas kühler und bei reichlich Luft so hell wie möglich. Etliche Stauden lassen sich nun durch Aussaat vermehren.
    Im April können praktisch alle Pflanzen Nährstoffe gut verarbeiten. Dies gilt gleichermaßen für Rosen, Rhododendren, Rasen, anspruchsvolle Beet- oder Prachtstauden. Es wird also gedüngt.

    Was ist jetzt zu tun ...

    in der Hauswirtschaft und Gesundheitsvorsorge

    Einen besonders guten Vitaminlieferanten haben wir in der Brunnenkresse, die neben vielen wichtigen Inhaltsstoffe wie Senfölglykosid, ätherischem Öl, Kalium, Eisen, Arsen, Jod, Bitterstoff, Gerbstoff und Chlorophyll auch reichlich Vitamin A und D und vor allem Vitamin C enthält. Früher galt sie deshalb auch als wichtige Heilpflanze gegen Skorbut. Sie reinigt den Darm und regt die Leber und Galletätigkeit an. Ihre Heilkraft bei hartnäckigen Hautausschlägen war schon in der Volksmedizin bekannt. Sie nutzte die frischen Triebe vorrangig am Ausgang des Winters zusammen mit anderen Wildkräutern für die beliebte Frühjahrskur. Sie half auch bei Stuhlverstopfung, Husten, Rheuma oder Gicht.
    Zum Trocknen wurde sie seltener gesammelt, zu viele Wertstoffe gehen beim Trocknungsprozess verloren. Saft aus Brunnenkresse (er ist auch im Reformhaus erhältlich) wird immer nur verdünnt genossen, ansonsten könnten Beschwerden im Magen-, Darm oder Nierenbereich auftreten; auch ein Zuviel des frischen Krautes ist aus dem gleichen Grunde nicht empfehlenswert.
    Dass die Brunnenkresse auch der Schönheit dient, ist nach dem Vorhergesagten ja nicht abwegig, eine gesunde Haut ist immer auch eine schöne Haut. Doch man kann sie in der Tat auch äußerlich nutzen. Junge Mädchen früherer Zeiten bereiteten aus frisch zerstoßenen Blättern Packungen zu, mit denen sie Hautunreinheiten zu kurieren und Sommersprossen zu bleichen versuchten. Auch ein Absud der Pflanze (eine Handvoll Blätter mit einem Liter Wasser zehn Minuten köcheln lassen) gilt als wahres Hauttonikum. Dem Badewasser zugegeben, strafft es die Haut und lässt müde Muskeln wieder munter werden. Und tatsächlich verarbeitet auch die Kosmetikindustrie Brunnenkresse, ihr Saft ist oftmals Bestandteil von Schaumbad-Gels.
    Der Vollständigkeit halber müsste man wohl noch erwähnen, dass die kleinen, rötlich-braunen Samen bei den Griechen hoch im Kurs standen, als Beimischung zum Liebestrank, der anregenden Wirkung eingedenk vielleicht nicht ganz unbegründet.
    Wer Brunnenkresse auf dem Markt kauft, sollte darauf achten, dass die Triebe frisch und grün aussehen, sauber sind und nicht modrig riechen. Vor allem aber müssen sie den typisch scharfen, leicht bitteren Geschmack besitzen, andernfalls sind sie aus gesundheitlicher Sicht wertlos.

    Tendenzen

    Dicke Bohnen sät man früh

    Keine Läuse - viele Früchte

    Die Kerne in den samtweichen Hülsen sollten noch zart sein, wenn man erntet.

    Die Dicke Bohne oder Saubohne gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler, zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler, zur Gattung Wicke und heißt botanisch Vicia faba major. Trotz ihrer Herkunft aus warmen Gebieten ist sie in nördlicheren Gegenden erstaunlich hart. Selbst im südlichen Skandinavien hält sie sich. Bei Meran bringt sie noch in 1284 Meter Höhe Erträge, im Ötztal sogar in 1650 Meter hohen Lagen. Jedenfalls erträgt die Pflanze bis minus vier Grad Celsius, ehe sie ernstlich geschädigt wird, und es muss minus vier bis sieben Grad Celsius frostig werden, bevor sie ganz aufgibt. Im Mittelmeerraum nutzt man diese Eigenschaft und sät bereits im Winter aus.
    Frühe Saat wird auch hier empfohlen, weil: je früher die Saat, desto höher die Ernte. Das trifft allerdings nicht in jedem Fall zu. Hauptsächlich ist frühe Saat üblich, um die Pflanzen vor starkem Befall mit Blattläusen zu schützen, die von verschiedenen Gehölzarten auf Dicke Bohnen abwandern, sobald es warm und trocken wird, angezogen von den Nektarien auf den Blättern, eine Besonderheit von Dicke Bohnen. Bis dahin soll der Samenansatz von Dicke Bohnen möglichst gesichert sein.
    Man sät also möglichst früh, in extrem milden Lagen bereits im Februar oder zieht vor. Dazu Samen etwa zwölf Stunden in gut handwarmem Wasser einweichen, danach jeweils eine oder zwei in kleine Töpfe und humoses, lockeres Substrat legen. Bei mäßiger Wärme und viel Licht entwickeln sich die Dicken Bohnen bis zum Auspflanzen im März/April zu stämmigen, gut bewurzelten Exemplaren. Vor dem Pflanzen müssen sie genügend abgehärtet werden. Auf dem Beet wird mit 50 Zentimetern Reihenabstand und 40 Zentimetern Abstand in der Reihe gepflanzt. Reichlich Platz bürgt für gesunde Pflanzen und guten Ansatz. Direktsaat findet statt sowie die Erde ausreichend abtrocknete.
    Der Boden muss locker, genügend feucht und nährstoffreich sein. Trotz ihrer grundsätzlichen Härte entwickeln sich Dicke Bohnen besser, wenn man sie bei ungünstiger Witterung mit Folien schützt. Anhäufeln lohnt sich. Sobald die jungen Fruchtansätze zu erkennen sind, kneift man die Triebspitzen aus. Das beschleunigt die Reife und schränkt Läusebefall ein, weil Läuse bevorzugt an jungen Trieben und Triebspitzen saugen. Bei Trockenheit wird gewässert.
    Gute Dicke Bohnen-Sorten wachsen schnell, reifen früh, tragen reich. Braun kochende Sorten sind weniger gefragt, weil man den braunen Samen kein zartes Innere zutraut, zu Unrecht, erntet man nur früh genug, solange die Körner noch saftig und weich sind. Braun kochende Sorten haben außerdem den typischen, kräftigen Dicke Bohnen-Geschmack.



    Im Frühbeet geht's los

    Ein Frühbeetkasten mit Fenstern eignet sich zur Herrichtung als Warmbeet

    Das Frühbeet hieß früher Mistbeet, weil es mit Mist erwärmt wurde. Dies bewährt sich auch heute noch. In der Nähe von Reitställen bekommt man gewöhnlich geeignetes Material preiswert. Strohiger, frischer Pferdemist, der nur ein paar Tage ablagerte, wird gleichmäßig im Frühbeet verteilt. Dieses wurde im Herbst geleert und trockenes Laub eingebracht, das während des Winters zusammensackte und nun als Isolierschicht gegen Kälte von unten dient. Immer wieder glättet man die einzelnen Mistlagen und tritt etwas fest, zum Schluss noch einmal die gesamte Fläche Fuß bei Fuß. Die fest getretene Mistschicht soll mindesten 30, höchstens 50 Zentimeter hoch sein. Nach dem Packen legt man die Fenster auf und lässt fünf Tage ruhen. In dieser Zeit entwickelt sich schon etwas Wärme, vor allem entweichen pflanzenschädliche Ammoniakgase. Dann bringt man 20 Zentimeter gute, humose Erde auf und lässt zwei bis drei Tage auf 25 bis 28 Grad Celsius erwärmen, ehe man sät oder pflanzt.
    Alternativen zur reinen Pferdemistpackung wären: 1. Pferdemist mit Rindermist oder Laub mischen.
    2. In das leere Frühbeet zwei jeweils 10 bis 15 Zentimeter hohe Lagen auf 25 bis 30 Zentimeter gehäckseltes Stroh bringen, mit warmen Wasser anfeuchten und fest treten. Auf die Strohschicht Anzuchterde geben, nach drei bis vier Tagen säen oder pflanzen. Statt Stroh kann man auch Laub in Mischung mit Häckselabfällen aus dem Garten verwenden.
    Nun kann man säen, zum Beispiel Spinat; Saatgutbedarf 40 bis 50 Gramm pro Quadratmeter; Reihenabstand 20 bis 25 Zentimeter; vorsichtig gießen, bei frostfreiem Wetter gut lüften. Schnelle Treibradies mit kurzem Laub; nicht in Reihen säen, sondern Samen einzeln auslegen im Abstand von fünf mal fünf Zentimetern; nicht tiefer legen als einen Zentimeter. Eine Reihe Schnittsalat am unteren Kastenrand nicht zu dicht säen; Saatgutbedarf zwei bis drei Gramm pro Quadratmeter. Eine Reihe Stielmus am oberen Kastenrand dicht säen mit fünf Gramm pro Quadratmeter. Bei Frostwetter Außenwände des Frühbeetes mit Styroporplatten dämmen, abends auf die Fenster ebenfalls solche Platten legen beziehungsweise Luftpolsterfolie oder ähnliches Material.


    Die Sauerkirschsorte ›Schattenmorelle‹

    Die ›Schattenmorelle‹ wird von allen Sauerkirschsorten am meisten angebaut

    Die Sauerkirschsorte ›Schattenmorelle‹ ist sehr alt und soll wahrscheinlich aus Frankreich stammen. Sie soll in den Gärten des Chateau du Moreille gefunden worden sein. Sie wurde schon 1650 von Bauhinus in »Historia Plantarum Universalis« erwähnt und Anfang des 18. Jahrhunderts in der Gegend von Gotha angebaut.
    Es gibt zahlreiche Typen. Empfehlenswert sind ›Rheinland‹ und ›Vowi‹. Die Sorte ist weltweit verbreitet.
    Der Wuchs ist schwach bis mittelstark. Die Äste sind relativ dicht verzweigt. Die Schattenmorellen und ihre Abkömmlinge fruchten ausschließlich an einjährigen Langtrieben; deshalb müssen die Bäume durch alljährlichen Wegschnitt der gefruchteten Triebe so stark im Trieb gehalten werden, dass keine Kahlstellen auftreten. Ungeschnittene Gehölze erkennt man an kahlen Peitschentrieben. Unterbleibt die Schnittbehandlung mehrere Jahre, zeigen die Bäume eine trauerweidenähnliche Form, die mit einer starken Ertragseinbuße verknüpft ist.
    Die Blüte ist relativ spät. Ihre Blüten befinden sich nur an einjährigen Langtrieben. Die Sorte ist blütenfrostem-
    pfindlich und selbstfertil. Außerdem ist sie empfindlich für die Zweig- und Fruchtmonilia. Da die Sporen des Moniliapilzes nur während der Blüte eindringen, muss er vorbeugend bei Beginn, in der Mitte und am Ende der Blüte reguliert werden.
    Der Ertrag ist hoch und regelmäßig. Die Sorte ist maschinell erntbar.
    Die Frucht ist braunrot bis schwarz. Die mittlere Fruchtmasse beträgt 5,4 Gramm, die Breite 20 Millimeter, der Säuregehalt ist hoch. Sie ist leicht breitrund, das Fruchtfleisch ist mittelfest mit arttypischen Aroma. Fruchtfleisch- und Saftfarbe sind dunkelrot und stark färbend. Die Pflückreife erstreckt sich von Mitte Juli bis Anfang August. Die Sorte sollte auf stark wüchsigen Unterlagen stehen. Gut bewährt hat sich die Unterlage Prunus mahaleb.
    Auf Grund vieler positiver Eigenschaften und ihrer großen Anpassungsfähigkeit an den Stand gehört die Sorte weltweit zu den am meisten angebauten Sauerkirschensorten Sie ist aber anfällig für Monilia und das Nekrotsche Ringfleckenvirus.
    Die Früchte werden vorwiegend zu Saft und Most verarbeitet, aber auch zu Steril- und Gefrierkonserven.

     

     

    Gurken vorziehen

    Links: Topf halb füllen und säen. Mitte: Wachsen lassen, rechts: Topf bis zum Gießrand mit Substrat füllen

    Gurken lieben Wärme, Wärme und nochmals Wärme, viel Licht und keinen Wind, Wärme natürlich auch im Boden. Gleichmäßige Wärme sowohl in der Luft als auch im Boden garantiert der Mai auch dann noch nicht, wenn er schon halb herum ist. Darum empfiehlt es sich, Gurken grundsätzlich vorzuziehen, denn Gurkensamen keimen erst, wenn es im Boden mindestens
    15 Grad Celsius warm ist. Stimmt die Wärmemenge, keimen und wachsen Gurken schnell.
    Bis zum üblichen Pflanztermin um den 20. Mai reicht es allemal, in der zweiten Aprilhälfte auszusäen. Ja, man hat sogar Zeit bis Anfang oder gar Mitte Mai, vor allem in Gegenden, wo es selbst im Juni noch einmal ziemlich kühl wird.
    Man sät direkt in kleine Töpfe, die man nur zur Hälfte mit humosem Anzuchtsubstrat füllt. In jeden Topf legt man zwei oder drei Samen nicht sehr tief. Das Substrat ist gleichmäßig feucht zu halten, die Temperatur kann bis zum Keimen 20 Grad Celsius betragen. Auch nach der Keimung sollte es nicht wesentlich kühler sein wegen des hohen Wärmebedarfs. Wesentlich wärmer ist jedoch auch nicht angebracht, weil dann die Keimlinge zu schnell wachsen. Weiterhin ist gleichmäßig feucht zu halten.
    Sobald sich herausstellt, welcher Keimling der kräftigste ist, werden die beiden anderen entfernt. Der stärkste streckt sich zusehends, sodass die Keimblätter ziemlich bald über den Topfrand hinausragen. Dann füllt man den Topf bis zum Gießrand mit Substrat. Das Füllen der Töpfe in zwei Schüben veranlasst die jungen Pflanzen, an dem nachträglich ins Substrat kommenden Stängelteil zusätzliche Wurzeln zu bilden. Dies garantiert die Ausbildung eines umfangreichen Wurzelballens. Bis zum Auspflanztermin sollen die jungen Pflanzen möglichst drei Laubblätter gebildet haben, weil sie in diesem Stadium das Verpflanzen am besten vertragen. Fazit: Vorkultur von Gurken muss gut getimt sein.

     

     

     

    Was ist jetzt zu tun ...

    ... im Gemüse- und Kräutergarten

    Jetzt wird mit dem Säen begonnen

    Im Gemüsegarten bestimmt der Bodenzustand den Beginn der Bestellung. Das Klima und die örtliche Lage sowie die Bodenart spielen dabei die wichtigste Rolle. Man kann davon ausgehen, dass auf einem schweren und zugleich ziemlich feuchten Boden die ersten Saaten und Pflanzungen etwa 14 Tage später erfolgen können als auf einem lockeren, gut durchlüfteten, sich schnell erwärmenden, leichten Boden, der zugleich reichlich Humus enthält. Im Ausgleich dazu leiden Kulturen auf leichteren Böden eher unter Trockenheit.
    Das kann im März gesät werden: Möhren, Palerbsen, Dicke Bohnen, Schwarzwurzeln, Zwiebeln, Schnitt- und Pflücksalat, Kresse, Radieschen, Spinat, Melde, Stielmus oder Rübstiel, Speiserüben, Petersilie, Boretsch. In warmen Lagen steckt man Steckzwiebeln, Schalotten, Knoblauch Anfang des Monats, sonst später. Im Frühbeet wachsen Schnittsalat, Kresse, Stielmus, Radieschen, Kopfsalat, Kohlrabi und sorgen für die ersten Ernten. Im Kleingewächshaus erfolgt die Anzucht von Tomaten, Sellerie, Paprika und anderen Gemüsearten mit langer Vorkultur. Auch gepflanzt wird, nämlich ausdauernde Würz- und Heilpflanzen wie Salbei, Schnittlauch, Pfefferminz, Zitronenmelisse.
    Im April wird im Gemüsegarten kräftig Hand angelegt. Es werden gesät: Mangold, Rote Bete, Markerbsen, Fenchel, Folgesaaten von Pflücksalat, Radieschen, Rettich, nachdem im März bereits Dicke Bohnen, Palerbsen, Zwiebeln, Möhren, Schwarzwurzeln an der Reihe waren. Man pflanzt Kopfsalat, Kohlrabi, frühen Kopfkohl, Brokkoli, Blumenkohl, steckt in weniger günstigen Lagen Anfang des Monats Steckzwiebeln, Schalotten, Knoblauchzehen, pflanzt vorgetriebene Kartoffeln und Dicke Bohnen. Das Kräuterbeet ist zu vervollständigen mit der Pflanzung von Liebstöckel, Staudenmajoran, Bergbohnenkraut, Thymian, Estragon, Salbei Schnittlauch, Pimpinelle. Zu säen sind Boretsch, Petersilie, Dill, eventuell in Töpfe zu späterem Verpflanzen die wärmebedürftigen Majoran und Basilikum. Parallel dazu läuft im Frühbeet oder Kleingewächshaus die Anzucht von Kohlsetzlingen aller Art, von Salat, Tomaten, Sellerie, Neuseeländer Spinat, Gurken, Paprika, Zucchini für die Pflanzung nach Mitte Mai. Selbstverständlich ist die gute Pflege aller Kulturen wichtig. Bei ungünstiger Witterung Beete mit Folie oder Vlies schützen, bei Trockenheit gießen, Boden weiter locker halten.

     

    Was ist jetzt zu tun ...

    ... im Obstgarten


    Apfelbaum (Sorte ›Elstar‹) vor dem Pflanzschnitt…
    …und nach dem Pflanzschnitt

    Der Obstbaumschnitt sollte Ende März abgeschlossen werden. Neupflanzungen von Obst- und Beerengehölzen, die nicht im letzten Herbst erfolgt sind, kann man jetzt noch vornehmen.
    Im Frühjahr erfolgt der Pflanzschnitt, der im Herbst bzw. jetzt gepflanzten Bäume. Hierzu sucht man zuerst die drei bis vier Seitenleitäste aus, die etwa in einem Winkel von 45 Grad oder flacher zum Mittelleitast stehen. Alle zu Hauptleitästen ausgesuchten Triebe (Mittelleitast und Seitenleitäste) werden auf ein nach außen stehendes Auge (Blattknospe) auf eine Höhe zurückgeschnitten. Diese Höhe nennt man Saftwaage. Dem Mittelleitast darf nicht die dominierende Rolle überlassen werden, da sonst die Spitze überwallt. Alle zu steilen Fruchtzweige werden am Mittelleitast weggeschnitten. Einige waagerechte Fruchtzweige verbleiben am Baum. Die Fruchtzweige dürfen beim naturgemäßen Obstbaumschnitt nie zurückgeschnitten werden.
    Weinreben sind in den meisten Gärten nur von geringer Bedeutung. Können wir reife Trauben ernten, so ist die Freude groß. Heute gibt es schon robuste Tafeltraubensorten wie z.B. ›Phoenix‹, ›Lakemont‹, ›Regent‹, ›Muscat bleu‹ und ›Boskoop Glorie‹, die resistent gegen Mehltau sind.
    Ähnlich wie bei den Obstbäumen bauen wir auch beim Weinstock erst ein Gerüst aus stärkeren Ästen auf, an denen zahlreiche seitliche Triebe (Fruchtholz) entstehen. Diese Seitentriebe, die in Abständen von etwa 20 Zentimeter aufeinander folgen sollten, werden nach dem Austrieb an das Spaliergerüst gebunden.
    Beim Winterschnitt, der nach Beendigung der Fröste vorgenommen wird, werden diese Seitentriebe auf zwei Knospen eingekürzt, wobei über der äußeren Knospe wieder ein Zapfen von einem Zentimeter verbleibt. Aus den beiden Knospen entwickeln sich zwei junge Triebe, die einer Sommerbehandlung bedürfen.
    Ende Mai werden sämtliche zu dicht stehende Jungtriebe ausgebrochen, besonders Wasserschosse, die aus dem alten Holz entstanden sind. Je Zapfen verbleiben nur die zwei kräftigsten Triebe mit geschlossenen Blütenständen (Gescheine).
    Pfirsichbäume können jetzt im April oder in der Blüte geschnitten werden, weil man die Knospenarten besser erkennt. Wir unterscheiden Blatt-, unwahre Frucht-, wahre Frucht- und Bukettknospen. Nur die einjährigen Fruchtzweige mit wahren Fruchtknospen (links und reichts eine Blütenknospe und in der Mitte eine Blattknospe) bringen wertvolle Früchte. Deshalb werden beim Auslichtungsschnitt alle anderen Fruchtzweige (außer den Bukettknospen) an der Basis eines Hauptleitastes weggeschnitten (Wegschnitt, kein Rückschnitt). Danach werden die Hauptleitäste auf eine Höhe (Saftwaage) eingekürzt (zurückgeschnitten oder abgeleitet). Die Kronenform bei Pfirsichen ist meistens eine Hohl- oder Trichterkrone, weil der Mittelleitast sehr schnell verkahlt. Das Verstreichen aller Schnittwunden mit einem Wundverschlussmittel ist besonders beim Pfirsich wichtig.

     

    Was ist jetzt zu tun ...

    ... bei Zierpflanzen in Haus und Garten

    Mit Wurzelballen können Rosen in jeder Jahreszeit gepflanzt werden, am besten allerdings wachsen sie im zeitigen Frühjahr an.

    Sicher ist im März die Pflanzung Laub abwerfender Ziersträucher und
    -bäume möglich. Die Pflanzung wird sorgfältig vorbereitet mit Ausheben der Pflanzlöcher, dem Verbessern der Pflanzerde, gegebenenfalls dem Bereitstellen von Haltepfählen und -bändern.
    Auch Rosen können gepflanzt werden. An den Trieben von bereits vorhandenen schwellen die Knospen. An einem Tag mit bedecktem Himmel, besser noch leichtem Regen wird der Schutz aus Fichtenzweigen entfernt und abgehäufelt. Dann erfolgt Rückschnitt der Triebe, kräftiger stark, weniger kräftiger weniger stark. Anschließend wird gedüngt, eine zweite Gabe ist im Mai fällig.
    Sollte bei günstiger Witterung die Erde bereits genügend abgetrocknet sein, kann man die Pflanzung von sommer- und herbstblühenden Stauden vorbereiten.
    An warmen, sonnigen Plätzen können widerstandsfähige Sommerblumen gesät werden wie Ringelblume, Schlafmützchen, Klatschmohn, Kornblume, Jungfer im Grünen, Rittersporn und dergleichen. Dünn in möglichst wildkrautfreien Boden säen und später unbedingt vereinzeln.
    Es beginnt die Anzuchtzeit von Sommerblumen mit Vorkultur. Wer in der zweiten Märzhälfte (meist noch im Kleingewächshaus oder auf der Fensterbank) beginnt, hat genug Zeit bis zur Pflanzung nach Mitte Mai. Interessant für Anfänger und Fortgeschrittene ist das Angebot von Jungpflanzen zur Weiterkultur gerade von Arten mit langer Anlaufzeit.
    Im April wird es im Garten richtig bunt mit vielen Blüten vor allem im Steingarten und im Vorgarten. Man freut sich über jede Pflanze, denn schließlich hat man sie meist selbst in den Garten geholt und sich Jahr für Jahr um ihr Wohlergehen gekümmert.
    Während es blüht, muss allerlei getan werden. Es ist weiter Pflanzzeit für Laub abwerfende Gehölze samt Rosen und nun auch für immergrüne Gehölze. Es ist Pflanzzeit für Blütenstauden, vorwiegend für sommer- und herbstblühende Arten, ferner für Farne und Staudengräser, die man vorteilhaft nur im Frühjahr in die Erde bringt. Sommerblühende Zweijahrsblumen wie Fingerhut, Königskerzen, Bartnelken können ebenfalls gesetzt werden, eventuell entlang eines Weges oder eingestreut in frisch angelegte Staudenrabatten, wo sie noch vorhandene Lücken schließen.
    Viele einjährige Sommerblüher werden jetzt gesät, entweder mit Vorkultur unter Glas in Schalen oder Töpfe oder direkt an Ort und Stelle. Wer die ganze bunte Vielfalt von diesen meist lang und reich blühenden Pflanzen liebt und gern auch mal was Ausgefalleneres haben möchte, schaffe sich noch schnell ein Frühbeet oder Folienhaus an, damit er sich seine Wünsche erfüllen kann, unabhängig vom üblichen Angebot an Samen oder Pflanzen. Neuerdings sind per Versand Jungpflanzen von verschiedenen Sommerblumen zu haben, die dann nur noch weiterkultiviert werden müssen.
    Frühbeet oder Folienhaus dienen auch der Anzucht von Stauden aus Samen oder Stecklingen. Sämlinge von kalt keimenden Staudenarten im Frühbeet müssen je nach Entwicklungsstand pikiert werden. Staudenstecklinge brauchen ständig vergleichsweise viel Wärme und gespannte Luft. Daher ist die günstigste Zeit für diese Art der Vermehrung etwas später.

     

    Was ist jetzt zu tun ...

    ... in der Hauswirtschaft und Gesundheitsvorsorge

    Frühjahrszeit gleich Fastenzeit! Das, was in vergangenen Jahrhunderten oftmals zwingende Notwendigkeit auf Grund von Nahrungsmangel war, lässt sich heute, in einer Zeit des ständigen Überangebotes von Nahrungsmitteln, durchaus segensreich für Körper und Seele bewusst einsetzen.
    Der Mensch kann nicht nur (bei entsprechender Flüssigkeitszufuhr) etwa 40 Tage ohne feste Nahrung gesund überleben, die Nahrungsenthaltung über einen begrenzten Zeitraum hilft auch dem Körper, sofern es seine gesundheitliche Konstitution erlaubt, sich in vermehrtem Umfang von ungesunden Ablagerungen zu befreien und sich unbelastet von schwerer Verdauungsarbeit zu regenerieren.
    Lange Fastenkuren, zumal bei akuten oder chronischen Krankheiten gehören immer unter die Aufsicht eines erfahrenen Fastenarztes, und Kindern, aber auch Schwangeren ist das Fasten nicht erlaubt. Gegen die Nahrungsenthaltung für einige Tage aber spricht nichts, solche Fastentage lassen sich durchaus in den normalen Arbeitsalltag einbauen. Eine besondere Schonung oder gar zusätzliche Bettruhe bedarf der gesunde Fastende nicht.
    Wer zum ersten Mal fasten möchte, sollte sich mit Hilfe guter Bücher in die Materie vertiefen, denn es gibt wichtige Kriterien dabei, die man unbedingt beachten muss, so z.B. den Einstieg in das Fasten, die notwendige Darmreinigung und das Fas-
    tenbrechen. Außerdem hat das Fasten nicht nur körperliche, sondern auch tief gehende seelische Auswirkungen; nicht umsonst ist Fasten ein wichtiger spiritueller Bestandteil aller großer Religionen.
    Besonders wichtig für den Fastenden ist die ausreichende Zufuhr gesundheitlich wertvoller Flüssigkeit. Sie hilft nicht nur aufkommende Hungergefühle zu bekämpfen, sondern vor allem die nun vermehrt in den Kreislauf gelangenden schädlichen Stoffe in Lösung zu halten und auszuscheiden. Ungekochtes Gemüsewasser ist ein besonders zu empfehlendes und schnell zubereitetes Getränk. Klein geschnittenes frisches Gemüse (selbstredend aus biologischem Anbau) wird über Nacht mit reichlich Wasser bedeckt und am nächsten Morgen abgegossen. Die in das Wasser übergegangenen Mineralstoffe des Gemüses wirken der Übersäuerung des Körpers entgegen, zu der er während des Fastens besonders neigt. Wer das Getränk geschmacklich verbessern möchte, kann etwas Sauerkrautsaft dazugeben oder es mit einigen Spritzern Sojasauce würzen.
    Nicht zu konzentriertes Einweichwasser ungeschwefelter Trockenfrüchte ist ein weiteres gesundes Fastengetränk. Trockenbananen und Aprikosen (reich an Magnesium), Feigen (hoher Kalziumgehalt), Rosinen (besonders viel Eisen) u.a. werden sehr klein geschnitten und mit reichlich Wasser überdeckt. Das Getränk ist nicht nur wohlschmeckend und mineralreich, sondern es führt dem Körper auch durch den leicht absorbierbaren Fruchtzucker die zur Bewältigung des Alltags notwendigen Energien zu. Vitamine, die wir ebenfalls zur Aufrechterhaltung des Wohlbefindens benötigen, können wir uns am Vorteilhaftesten durch frischen Gemüse- und Obstsaft zuführen. Dazu genügt es, kleine Mengen Gemüse oder Obst (natürlich in biologischer Qualität) zwei- bis dreimal am Tag fein zu reiben und durch ein Teesieb zu pressen, denn unerhitzt und sofort getrunken, haben die Inhaltsstoffe des Saftes noch keine Veränderung erfahren und können ihr gesundheitliches Potential voll entfalten.
    Dennoch bleibt wohl kaum jemand während des Fastens von kritischen Augenblicken verschont. Ein Teelöffelchen Honig z.B. oder eine kleine Menge Blütenpollen im Mund zergehen lassen, können dann aber für den nötigen Energieschub sorgen, ein Teelöffel Heilerde (gut eingespeichelt) oder ein Esslöffel Silicea helfen Übelkeit zu beseitigen und auch das Kauen von einigen Stückchen Süßholzwurzeln mit einigen Pfefferminzblättern oder etwas Anis- oder Fenchelsamen kann helfen, unwohle Momente zu überwinden. Zusätzlich hilft es, den Atem zu verbessern; verstärkte Ausdünstungen über den Atem oder die Haut können während des Fastens auftreten.
    Wer die Möglichkeit hat, die jetzt frisch treibenden Wildkräuter zu sammeln (siehe unseren Beitrag auf Seite 22 bis 25), kann der Gesundheit noch etwas besonders Gutes tun. Eine Handvoll Brennesselspitzen, junge Löwenzahnblätter, Schafgarbe u.a. gut Waschen und mit einer Kräutermühle zerkleinern, mit etwas Wasser mischen, fünf Minuten ausziehen lassen, durch ein Sieb pressen und den Schluck »Frühling« sofort genießen; das sind Vitalstoffe pur!
    Fühlen wir uns am Ende des Fastens, egal ob es drei, fünf, sieben oder mehr Tage gedauert hat, leichter und frischer als zu Beginn, können wir sicher sein, alles richtig gemacht zu haben. Doch wir sollten auch den Mut haben, das Fasten (entsprechend den Regeln) abzubrechen, wenn wir es nicht mehr mit gelösten Gefühlen weiterführen können; das nächste Mal wird es dann wieder etwas leichter und einfacher sein.