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Rote Beteauch: Rote Rüben, Rohnen, Rauna oder Randen (Schweiz) Beta vulgaris; Gänsefußgewächs
Kommen auch als Gelbe Bete und Weiße Bete vor, wobei die Weiße Bete die "Urbete" ist, aus der die anderen Sorten erst vor 200 Jahren herausgezüchtet wurden. Die weiße Bete wurden bereits seit dem 8. Jahrhundert v.Chr. von den Menschen genutzt. Für den Sommer- und Herbstanbau; sehr gut lagerfähig bis zum nächsten Sommer. Leicht zu kultivieren. Gelten als blutreinigend, blutbildend sowie verdauungsanregend. Sie sind Basenbildner und eignen sich auch als Diätkost. Da sie dazu neigen, Nitrat zu speichern, sollten sie auf jeden Fall biologisch kultiviert werden. (Etwas anderes kommt für uns ja auch gar nicht in Frage, nicht wahr?!)
Anbau:s Mitte April - Mitte Juli; 30 x 8 cm; Bodentemperatur 7-9°C; Saattiefe 3-4 cm; optimale Keimtemperatur 20°C gedeiht nahezu auf allen, tief gelockerten, nicht frisch gedüngten Böden. Direktsaat oder Voranzucht möglich. Auf jeden Fall vereinzeln. Pflanzen mit grünen Blattstielen entfernen, nur rotstielige Pflanzen bringen auch dunkelrote Rüben. Bei dichter, breitwürfiger Aussaat können sie auch als "Baby-Leaf"-Salate geerntet werden.
Pflege:regelmäßige Bodenlockerung wichtig; nicht mit frischem Stallmist düngen; für Gaben von reifem Kompost und verdünnten Pflanzenjauchen (Brennessel oder Beinwell) dankbar, alle 2-3 Wochen Ernte:Ernte als "Baby Beet" nach 8-10 Wochen; Ernte für Frischverzehr Juli bis November; Ernte für Einlagerung November. Samen 6 und mehr Jahre keimfähig
Sorten:Rote Kugel: gesund, wüchsige, ertragreiche Lagerrübe mit dunkelrotem Fruchtfleisch, kugelrund mit glatter Haut, geringe Ringbildung, kräftiges Laub. Mittelfrüh (80 Tage). Zum Saften und Tiefgefrieren geeignet. Ägyptische Plattrunde: sehr schossfest, dunkelrot mit leichter Ringelung. Die flachrunde Form ist für große Scheiben geeignet. Seit 1868 im Handel und immer noch gut! Forono: zylindrische Form, gleichmäßig dunkelrotes Fleisch, muss weniger stark vereinzelt werden als die runden. 25 x 6 cm, mild-süßer Geschmack. Erfurter Lange Rote Dunkellaubige: alte, verschollene Form, die in einer französischen Herkunft der Sorte Crapaudine wiederentdeckt wurde und dieser der Form nach ähnlich, aber ganz rot und feiner ist Crapaudine: historische französische Sorte mit sehr großer, langer, spitzer Rübe, die im Querschnitt rot-weiß geringelt ist und eine raue Außenhaut hat. Neigt zu Beinigkeit und ist nicht für Rohkost geeignet, wird durch Kochen süß und schmackhaft. Robuschka: wüchsige, runde Sorte, kräftiges Laub, sehr gut lagerfähig aber auch zum Frischverzehr. Sehr gut durchgefärbt, angenehmer, fruchtiger Geschmack, sehr gut auch für Rohkost. Jannis: runde bis hochrunde Rübe, glattschalig, früh reif, mild, gut für Rohkost geeignet. Kral Russian: riesige Rübe, dunkelrot, fast schwarz. Rund bis flachrund. Blatt rotgrünlich, typisch für Borschtsch-Suppe. Bernstein: dunkelrote, runde, große, sehr glatte Sorte, saftig auch für trockene Lagen., Landsorte aus dem Burgenland. Blankoma: weiße Rüben. Sie schmecken angenehm mild: frisch gerieben in Salaten, gepresst in Mischsäften, gedünstet oder eingelegt. Die jungen Blätter können wie Mangold frisch oder gekocht zubereitet werden. Burpee White: weißes Fleisch, bis 15 cm dicke, leicht flache Rübe, die oben hellgrün ist. Goldgelbe: goldgelbe Rüben, die angenehm fruchtig und süß schmecken. Frisch gerieben in Salaten, gepresst in Mischsäften, gedünstet oder eingelegt. Die jungen Blätter können wie Mangold frisch oder gekocht zubereitet werden. Tondo di Chioggia: plattrunde Rübe mit leuchtend roter Schale und hellgrünen Blättern, im Querschnitt rot-weiß geringelt. Die Zeichung verblasst beim Garen. Schnelle Garzeit, schmeckt sehr erdig. Plattrunde Rote Feinlaubige: sehr platte Rübe, schöne dunkelrote Färbung. Jung geerntete Rüben sind delikat, reife gut lagerfähig. Ältere Sorte, seit 1946 im Handel. Cylindra: schmale, zylindrische Rübe mit dunkelrotem Fleisch. Lutz Green Leaf: besonders groß und schnellwüchsig (75-80 Tage), werden nicht holzig, gut lagerfähig, Sorte stammt aus den USA. Wiener Lange Schwarze: auch 'Simmeringer Lange'; konische, lange, breite Rübe mit dunkelrotem und süßem Fleisch, für Frischverzehr und Lagerung. Besonders für Salate geeignet, handliche Form, leicht zu putzen und in Scheiben zu schneiden oder zu raffeln. Bereits seit 1891 im Handel, ist unerklärlicherweise seit 1961 von der Sortenliste verschwunden.
Rezepte:Rote-Rüben-Carpaccio: geschälte und gekochte Rüben in dünne Scheiben schneiden und auf flachem Teller mit Oliven- oder Hanföl, Apfel- oder Weinessig, Pfeffer und Salz mindestens 15 Minuten marinieren. Sieht besonders schön aus, wenn man verschiedene farbige Sorten verwendet. Rote-Bete-Gewürztaler im Teigmantel: Zutaten für 4 Personen: 600 g Rote Bete, Gewürzmischung aus geriebener Muskatnuss, Nelkenpulver, Salz, weißem Pfeffer und 3-4 Wacholderbeeren, 80 g Mehl, 200 ml helles Bier, 1 frisches Ei, geschmacksneutrales Öl zum Ausbraten. Zubereitung: Zunächst wird die Rote Bete in leichtem Salzwasser gekocht. Das dauert je nach Größe bis zu 1,5 Stunden. Anschließend wird sie geschält und in 1,5 cm dicke Scheiben geschnitten. Währenddessen den Teig vorbereiten: Zunächst Eigelb und Eiweiß trennen. Aus Mehl, Bier und Eigelb einen Teig kneten. Den Teig 30 Minuten stehen lassen. Nun werden in einem Mörser die Wacholderbeeren zerstoßen und mit geriebener Muskatnuss, Nelkenpulver, Salz und weißem Pfeffer vermengt. mit dieser Mischung6 Personen werden jetzt die Rote-Bete-Scheiben bestreut und kurz beiseite gestellt, damit die Gewürze einziehen können. Das Eiweiß zu Schnee schlagen und unter den Teig heben. Die Rote-Bete-Scheiben durch den Teig ziehen, in heißem Öl goldgelb ausbacken und noch warm servieren. Borschtsch: Für die meisten ist borsc das russische Gericht schlechthin. Es gibt ihn in vielerlei Variationen: klar und gekühlt als Sommersuppe, mit verschiedenen Fleischsorten nach ukrainischer und moldawischer Art oder mit weniger orthodoxen Zutaten wie Pilzen oder Gerste.
In einer großen Kasserolle die Butter bei mittlerer Hitze zerlassen und das Fleisch, die Zwiebel, die Rübe und die Möhre hineingeben. Unter häufigen Rühren ca. 10 Minuten garen, bis das Fleisch gebräunt und das Gemüse gar ist.. Die Rote Bete und 225 ml von der Rinderbrühe, den Essig, die Lorbeerblätter, den Zucker einrühren und mit Salz uns Pfeffer abschmecken. Die Suppe benötigt reichlich Salz (ca. 1,5 TL), um ihren Geschmack zu entfalten. 45 Minuten bei geschlossenem Topf kochen lassen. Die Petersilie und den Dill zusammenbinden und mit dem feingehobelten Kohl und der restlichen Brühe in den Topf geben. Kurz aufkochen und weitere 30 Minuten bei geschlossenem Top garen. Vor dem Servieren das Kräuterbündel und die Lorbeerblätter entfernen. Die Suppe verrühren, dabei das Fleisch grob zerteilen und etwas von dem Gemüse zerdrücken, damit eine sämige Konsistenz erreicht wird. Die Suppe in vorgewärmten Schüsseln mit einem Klecks Sahne servieren. Labskaus: Das berühmteste Seemannsgericht Schleswig-Holsteins. Jeder Smutje hat ein eigenes Rezept. Hier ist eins davon:
Das Fleisch wird mit reichlich Wasser bedeckt und zusammen mit Lorbeerblättern, Zwiebeln, Pfefferkörnern, Salz und Senfkörnern zum Kochen gebracht. Abschäumen und weitere 70-90 Minuten sieden, bis das Fleisch gar ist. Abkühlen lassen und in kleinen Stücken durch den Fleischwolf geben. Die Kartoffeln werden mit der Schale gekocht, abgepellt und ebenfalls durchgedreht. Zwiebeln klein hacken, im Schmalz bräunen und zu der Fleischmasse geben. Die nur kurz gewässerten Matjesfilets (20-30 Minuten) zusammen mit den Gurken und den gekochten und enthäuteten Roten Bete durchpressen. Alles gut miteinander vermischen. Abschmecken. Eventuell etwas Fleischbrühe und/oder Rote-Bete-Saft zufügen. Labskaus darf nicht zu fest werden. Aufwärmen (am besten im Wasserbad) und mit Rollmöpsen und Spiegeleiern servieren. |