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Schädlingsbekämpfung
Früher griff man schnell zur Giftspritze - ohne Rücksicht darauf, dass auch
nützliche Tierchen wie Bienen und Hummeln, Vögel oder Igel unter der
"chemischen" Keule leiden.
Viel besser ist es natürlich Ungeziefer auf andere Art und Weise
loszuwerden. Manchmal hilft es bereits, bestimmte Pflanzen nebeneinander
anzubauen.
- Blattläuse vermehren sich zu riesigen Kolonien. Gefährdet sind
alle Pflanzenarten, auch die Gehölze. Vorbeugend kann man die Nützlinge
fördern, nämlich den Marienkäfer, Florfliege, Ohrwurm, Schwebfliege und
auch Schlupfwespe. Zur Bekämpfung spritzt man die Pflanzen mit einem
scharfen Wasserstrahl ab oder besprüht sie mit einer Schmierseifelösung.
Hilfreich dafür ist auch Rainfarntee oder Brennesseltee.. Zur
Schutzpflanzung eignen sich Koriander oder Anis zwischen die einzelnen
Blumen, zum Unterpflanzen von Rosen, Tagetes, Lavendel oder auch Knoblauch.
- Blattwanzen sind leicht erkennbar an dem dreieckigen Rückenschild.
Die roten Feuerwanzen muss man schonen. Das sind keine Schädlinge, im
Gegenteil, sie jagen die Blattwanzen. Gefährdete Pflanzen sind Dahlien,
Astern, Margeriten, Fuchsien, Hortensien und Engelstrompete. Vorbeugend
sollte man Nützlinge fördern - nämlich Vögel und Amphibien. Zur
Bekämpfung schüttelt man am frühen Morgen die betreffenden Stellen über
einer klebrigen Unterlage ab.
- Fadenwürmer (Nematoden oder Älchen) leben in der Erde.
Gefährdete Pflanzen: Maiglöckchen, Primeln, Christrosen, Rosen, Phlox,
Anemonen, Astern, Sommerblumen. Vorbeugend muss man regelmäßig Unkraut
jäten, denn Fadenwürmer überwintern am Unkraut. Auch Gründüngung, das
Anlegen einer Mischkultur oder Fruchtwechsel im Gemüsebeet können helfen.
Schutzpflanzung mit Tagetes, Zwiebel, Luzerne und Zichorie. Die Bekämpfung
der Fadenwürmer ist sehr schwierig. Befallene Pflanzen möglichst sofort
entfernen und vernichten. Den Boden möglichst austauschen.
- Gewitterwürmchen (Thripse) sind kleine, sehr schlanke Insekten,
die Flügel scheinen ausgefranst. Gefährdete Pflanzen sind besonders alle
Chrysanthemenarten, Gladiolen, Gewächshauspflanzen und Nelken. Vorbeugend
Nützlinge fördern: die Florfliegen. Im Gewächshaus zu hohe
Luftfeuchtigkeit vermeiden. Bekämpfen kann man Thripse durch Bespritzen mit
einer Schmierseifelösung oder Knoblauchtee.
- Von Käfern gefährdet sind fast alle Zier- und Nutzpflanzen. Der Dickmaulrüssler
befällt Rhododendron, Wein und auch Rosen; das Lilienhähnchen
Lilien, Gladiolen und Maiglöckchen; der Rüsselkäfer Lupinen, Klee
und Wicken; der Blattkäfer Schneeball, Erlen und Weiden; Drahtwürmer
Zwiebel und Knollengewächse, Wiesenpflanzen und Rasen. Vorbeugend fördert
man am besten Nützlinge, wie die Vögel, Maulwürfe, Igel und Kröten. Die
regelmäßige Bodenlockerung ist auch hilfreich gegen Drahtwürmer. Zur
Bekämpfung sammelt man regelmäßig Käfer ab und stellt Lockstoff-Fallen
auf. Befallene Pflanzen sind auszugraben.
- Milben gibt es in mehreren Arten: Gallmilben sind kleine,
gelbe Auswüchse auf den Blättern, die später rot oder braun werden. Spinnmilben
verursachen an den Blättern gelbe bis weiße Sprenkel. Sie vergilben und
sterben ab. Weichhautmilben machen die Blätter extrem klein und
gekräuselt und führen zur Korkflecken sowie Verkrüppelung. Gefährdet
sind alle Pflanzen, vor allem aber die Obst- und Ziergehölze. Vorbeugend
sollte man das Gewächshaus und das Frühbeet oft lüften. Auch auf hohe
Luftfeuchtigkeit achten und Nützlinge fördern. Bekämpfen kann man Milben
durch Bespritzen mit einer Schmierseifelösung oder mit Rainfarntee. Unter
Glas lassen sie sich mit natürlichen Feinden bekämpfen, mit Raubmilben und
Wanzen.
- Schildläuse haben einen Rückenpanzer, der deckelartig ist und vor
Spritzungen schützt. Gefährdet sind vor allem Pflanzen im Gewächshaus und
in der Wohnung, aber auch auf dem Balkon und im Beet, besonders Fuchsien und
Oleander. Vorbeugend sollte man verhindern, dass die Schildläuse auf die
Zimmer- und Balkonpflanzen übertragen werden. Die Bekämpfung ist
schwierig. Ein Besprühen mit Brennesseltee kann helfen.
- Schnecken können bei mildem Wetter und feuchter Wärme zu einer
wahren Plage werden. Gefährdet sind Jungpflanzen aller Art, vor allem Kohl,
Tulpen, Salat, Gladiolen, Dahlien und Tagetes sowie überhaupt
weichblättrige Pflanzen. Vorbeugend fördert man Nützlinge wie Laufkäfer,
Igel, Vögel und Kröten. Schneckenzaun aufstellen. Als Schutzpflanzen
Bohnenkraut, Kamille, Kapuzinerkresse und Senf setzen. Eigelege der
Schnecken vernichten. Zur Bekämpfung Bretter, Dachziegel oder einfach
flache Steine auslegen. Früh am Morgen und am späten Abend kann man die
Schnecken absammeln. Man kann es auch mit Bierfallen versuchen.
- Wühlmäuse und Mäuse: Gefährdete Pflanzen sind alle
Gehölze, Rosen, Gemüse, die Stauden, Zwiebel- und Knollengewächse sowie
Wurzelgemüse. Vorbeugend kann man Drahtzäune aufstellen. Engmaschige
Drahtnetze um die Stämme legen. Für die Zwiebeln Pflanzkörbe verwenden.
Man kann als Abwehrpflanze die Kaiserkrone und die kreuzblättrige
Wolfsmilch einsetzen. Zur Bekämpfung Mausefallen aufstellen. Eine Katze ist
noch immer am besten!
Hier noch nützliche Tipps gegen Schädlinge aller Art:
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Knoblauch, Salbei und Zwiebel vertreiben die Möhrenfliege
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Kerbel, Lavendel, Rainfarn und auch Feldsalat halten Ameisen
und Schnecken fern
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Rainfarn hilft auch gut gegen Blattwespen
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Erdflöhe, die sich oft an Kohlarten einnisten, bekämpft
man durch Anpflanzen von Wermut und Pfefferminze, aber auch mit Knoblauch,
Kopfsalat und Zwiebeln
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Kohlweißlinge mögen Pfefferminze, Thymian, Tomaten, Salbei
und auch Beifuß gar nicht
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Knoblauch, Kaiserkrone und auch Steinklee haben sich gegen
Mäuse gut bewährt
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Das Anpflanzen von Himbeeren ist gut gegen die Milben.
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Pflanzt man neben Kohl und Kohlrabi den Borretsch, dann
werden sie nicht von Schädlingen befallen
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Um die Kartoffelknollen vorbeugend gegen Fäule zu
schützen, wird im Jahr zuvor Salbei angepflanzt und untergepflügt.
Eine andere Hilfe gegen Schädlinge ist das Ansetzen einer
Jauche. Das dient auch dem natürlichen Düngen. Diese Kräuterjauchen wirken je
nach Pflanzen sehr unterschiedlich. Auf der Seite Jauchen
wird das Thema ausführlich behandelt.
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