Home ] Nach oben ] [ Cardy ] Erdbeerspinat ] Feldsalat ] Gartenmelde ] Guter Heinrich ] Hanf ] Kasseler Strünkchen ] Kohl ] Kohlrabi ] Kopfsalat ] Kräuter ] Löffelkraut ] Mangold ] Portulak ] Radicchio ] Rhabarber ] Roter Meier ] Rucola ] Sauerampfer ] Schnitt- u. Pflücksalat ] Schnittknoblauch ] Spargelsalat ] Spinat ] Wasserdost ] Winterendivie ] Zitronengras ]


 

Blattpflanzen
Blütenpflanzen
Fruchtpflanzen
Wurzelpflanzen
Arbeitskalender
Präparate
Heilpflanzen
Vorratshaltung
Stichwortverzeichnis
Bücherliste
Links
Tabellen
Kontakt
Wortspielereien

 

Cardy, Kardone

Cynara cardunculus


Zusammenfassung

Cardy, auch Kardonen genannt, sind eine Distelpflanzen, die sehr eng mit der Artischocke verwandt sind. Cardy ist ein Gemüse, das auf unseren Märkten leider kaum zu finden ist. Für immer mehr Gartenliebhaber wird die schöne Pflanze zum Geheimtipp - als prachtvolle Staude und delikates Wintergemüse. Die Kardone unterscheidet sich von der Artischocke durch die wesentlich kleineren und zahlreicheren Blütenknospen; diese haben keinen fleischigen Blütenboden. Genutzt werden die fleischigen und gebleichten Blattstiele. Die Kardone enthält wie die Artischocke den verdauungsfördernden und die Galle anregenden Bitterstoff Cynarin.

Mehrjährige Kultur

  • Aussaat (Vorkultur)  A bis M IV
  • Aussaat im Freiland E IV / M V
  • Auspflanzen M IV bis M V
  • Ernte ab A VII
  • Samen 4-5 Jahre keimfähig

Anbau

In begünstigten Regionen kann Ende April/Anfang Mai auch im Freiland gesät werden: 3-4 Samen in ein Setzloch von 6 cm setzen, 1 m im Geviert; nur die stärkste Pflanzen pro Setzloch belassen. In Frankreich, Italien und Spanien, wo Cardy feldmäßig kultiviert wird, ist dies die gängige Anbauform.

Die Cardy ist eine ausdauernde Pflanze, sie wird als Gemüse bei uns einjährig, für Samenernte zweijährig und als Zierpflanze mehrjährig gezogen. Die Pflanzen beginnen bereits im ersten Kulturjahr zu blühen. Die Cardy braucht, um sich gut entwickeln zu können, vier Dinge: Wärme, ausreichend Platz (1 m² Standraum pro Pflanze!), eine gute Nährstoffversorgung und Wasser. Dabei geht es eher um mildfeuchtes Wetter über eine lange Vegetationsdauer und weniger um Wärme an sich. Trockenwarmes Wetter ist eher problematisch für die Cardy. Sie gedeiht am besten in tiefgründigen, mittelschweren Böden. Wer ihr diese Standortbedingungen nicht bieten kann, muss jedenfalls ausreichend Kompost einarbeiten und viel gießen.

Die Pflanze bildet zunächst eine Rosette von ausladenden, lang gestielten, schmalen, tief eingeschnittenen, flaumig behaarten, grauen bis grünen Blättern. Aus der Rosette treibt ein kräftiger Schaft, der bis zu 2 m erreichen kann und einen schönen, großen, violettblauen, distelähnlichen Blütenstand (oder auch mehrere) entwickelt.

Die Pflanze ist deutlich weniger frostempfindlich als die Artischocke. Sie überstehen den Winter auch meist im Freien gut. Die Blätter bis auf die Herzblätter ca. 10-15 cm über dem Boden zurückschneiden und mit Laub oder Stroh bedecken. Zu empfehlen ist auch ein Regendach, denn nasses Laub und Stroh führen leicht zu Fäulnis.

Da die Pflanzen zu den Starkzehrern gehören, brauchen sie viel Wasser und sind auch für regelmäßige Gaben von Brennnesseljauche dankbar..

Ernte und Lagerung

Geerntet werden die unteren 30-40 cm der Blattstiele - bei sehr großen Exemplaren bis zu 80 cm. Sie lassen sich nicht gut lagern und sollten rasch verbraucht werden. Bitterstoffreiche Sorten schmecken zarter, wenn sie gebleicht werden. Der Bleichvorgang ist zeitaufwändig, belohnt aber mit einem delikaten Wintergemüse. Ab September werden die Stauden an mehreren Stellen lose zusammengebunden und mit Jutesäcken, Stroh, Mulchfolie oder Wellpappe umhüllt, die oberen Blattspitzen herausragen lassen, so dass die wie kleine Palmen aussehen. In Abhängigkeit von der Temperatur können nach 2-4 Wochen gebleichte Triebe geerntet werden. Ab Mitte Oktober gelingt das Bleichen im Freien nicht mehr. Dann die zusammengebundenen Pflanzen mit dem Erdballen aus dem Boden nehmen und von November bis Januar in Kellern oder dunklen Räumen bleichen.

Zubereitung

Cardy hat einen leicht bitteren, nussigen Geschmack. Ob im Rohr überbacken, oder in der Pfanne angebraten: Zuerst werden die Kardonen geputzt. Ähnlich wie beim Rhabarber werden die zähen, groben Fasern großzügig abgezogen. Die Stiele in 5-8 cm lange Stücke schneiden und in Essig- oder Zitronenwasser bissfest gekocht. In der Westschweiz wir Salzwasser mit einem Schuss Milch zum Kochen verwendet. Nach dem Aufkochen 5 Minuten garen.

 

Rezepte

Cardy-Gratin

Zutaten

  • 1,5 kg gekochte Cardy

  • 10 ml Hühnerbrühe (oder Gemüsebrühe)

  • 100 g geriebener Parmesan

  • 75 g Butter

  • Saft einer Zitrone, Muskatnuss, Salz und Pfeffer

Backofen auf 225°C vorheizen. Auflaufform mit Butter ausstreichen. In einer Pfanne 50 g Butter zerlassen, die abgetropften Cardystücke hineingeben und mit Hühnerbrühe übergießen. Salz, Pfeffer und Muskatnuss zugeben. Stiele 5 Minuten dünsten bis sie weich aber noch bissfest sind. Cardy schichtweise in die gebutterte Auflaufform geben. Jede Schicht mit Parmesan bestreuen. Als letzte Schicht Parmesan überstreuen und Butter in Flöckchen darauf setzen. 15 Minuten im Ofen backen, bis das Gratin goldgelb ist. Heiß servieren; passt sehr gut zu hellem Fleisch oder gebratenem Geflügel.

Cardy-Paprika-Gemüse

Die gekochten oder gedünsteten Cardystücke gemeinsam mit Paprika in Olivenöl anbraten, gehackte Petersilie unterheben. In einer zweiten Pfanne Schinken anbraten. Das Gemüse auf Teller verteilen, Schinken darüber und etwas guten Aceto Balsamico.